Heute in der Bindung: Heiko Schulze - Mit Feder und Hobel und Simak Büchel: ZAZA und der Zirbelzottel

Heiko Schulze
Mit Feder und Hobel

Johann Heinrich Schucht
und die Osnabrücker Arbeiterverbrüderung
1849 - 1851
Roman
Geest-Verlag 2009
ISBN 978-3-86685-207-5
12,50 Euro


Osnabrück im Herbst 1849. Der Tischlergeselle Johann Heinrich Schucht
wird zum Geburtshelfer eines Arbeiterbildungsvereins, dem sich in
kurzer Zeit Hunderte von Arbeitern und Handwerksgesellen, aber auch
solche linksdemokratischen Bürger anschließen, die unbeirrt für die
Ideale der Revolution von 1848 eintreten. Zum wöchentlichen
Vereinsangebot gehören alltäglicher Abendschulunterricht, Lehrvorträge,
politische Debatten, nicht zuletzt selbstverwaltete Hilfskassen, ein
Sportverein, ein Gesangverein sowie eine Volksbibliothek. Schnell
schließt sich Schuchts Verein der Allgemeinen Deutschen
Arbeiterverbrüderung an. Von Beginn an werden die angeblichen
„Staatsfeinde“ von der Obrigkeit kritisch beäugt, denunziert,
drangsaliert und schließlich - im Zusammenspiel von königlicher
Regierung und städtischem Magistrat -politisch zerschlagen. Hauptakteur
der Reaktion ist Johann Carl Bertram Stüve, hannoverscher Innenminister
und langjähriger Osnabrücker Bürgermeister.
Der ungemein spannend und anschaulich geschriebene Roman hält sich
streng an das historische Geschehen. Die Handlung widmet sich einer
Zeit, in der schon sehr früh die bis heute aktuellen Forderungen nach
Freiheit, Gleichheit und barrierefreier Bildung auf die politische
Tagesordnung geraten. Umrahmt wird das Romangeschehen durch ein
Wechselspiel von Protest und Unterdrückung, von Liebe und Intrige, von
zeitloser Sehnsucht nach Freiheit und Solidarität.
Heiko Schulze
Jahrgang 1954, geboren und aufgewachsen in Osnabrück, gelernter
Gymnasiallehrer. Er ist Autor verschiedener Publikationen zu
historischen wie allgemeinpolitischen Themen. Als Romanautor wurde er
in jüngster Zeit bereits für sein Buch „Geplatzte Kragen“, das den
Osnabrücker Gesellenaufstand von 1801 beleuchtete, bekannt. Seit 1992
ist Heiko Schulze Geschäftsführer der SPD-Stadtratsfraktion und
nebenberuflich Lehrbeauftragter an der örtlichen Fachhochschule.

Buchpremiere Heiko Schulze
‚Mit Feder und Hobel’

Termin:              Samstag, der 24. Oktober, 11.00 Uhr
Ort:                   Gewerkschaftshaus Osnabrück, August-Bebel-Platz 1, Hans Böckler-Raum (3. Etage)
Verlauf:              Begrüßung durch Heiko Schlatermund / Arbeit und Leben
Einführung in das Buch:      Bürgermeisterin Karin Jabs-Kießler
musikalische Gestaltung:     Achim Bigus
Lesung:               Heiko Schulze
Veranstalter:        Arbeit und Lebens Nds.Nord gGmbh
und Geest-Verlag

Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenlos.

 

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Büchel, Simak
ZAZA und der Zirbelzottel

Mit Illustrationen des Autors
Umschlaggestaltung: Daniela Huetzen
Geest-Verlag 2009

ISBN 978-3-86685-214-3

8 Euro


Hier gibt es einen kleinen winzigen Leseausschnitt und eine Illustration schon eimal vorab.

»He du, Stinkerchen, komm raus da! Ich hab’ dich längst gesehen!«,
sagte sie und hob die Blumenkelle. Das Wesen im Topf war jedoch sehr
scheu und traute sich nicht recht.
»Na los, komm schon …« Zaza setzte ihr liebstes Gesicht auf und
versteckte die Kelle hinter ihrem Rücken. Und tatsächlich, jetzt regte
sich etwas im Topf. Zuerst erschien eine flache Nase, die ein bisschen
an ein Kaninchen erinnerte, danach tauchte ein pausbackiges Gesicht mit
blitzenden Äuglein und mit großen, rosigen, mordsmäßig abstehenden
Ohren auf.
»Ich tue dir nichts …«, murmelte Zaza und starrte wie gebannt.
Da endlich zeigte sich das kleine Wesen ganz. Und, kein Zweifel, es
handelte sich um einen Zirbelzottel! Einen ziemlich stattlichen sogar.
Der Zirbelzottel ging aufrecht und war etwa so groß wie ein
Meerschweinchen. Sein grauweißes Fell war ganz verzottelt. Zotteln in
den unterschiedlichsten Größen baumelten an seinem Körper, winzige
Zotteln, mittelgroße Zotteln und drei besonders prächtige, filzige
Zotteln fielen Zaza sofort auf. Sie legte den Kopf schräg und staunte.
Der Zirbelzottel zitterte am ganzen Körper, vielleicht weil er sich vor
Zaza fürchtete oder aber, weil es ihm peinlich war, so schmuddelig zu
sein. Denn süß oder niedlich konnte man den Zirbelzottel ganz und gar
nicht finden! Gerade hatte er seine Pfoten über dem kugelrunden
Bäuchlein gefaltet und kaute auf einer Zwiebel her-um. Als Zaza immer
noch nichts sagte, hockte er sich auf den Rand der Kommode, baumelte
mit den Beinen und sah das Mädchen erwartungsvoll an.
»Na, was ist denn nun?«, fragte er plötzlich.
»Wa…« Zaza zuckte zusammen.
»Wa…«, ahmte das Wesen sie nach, kicherte und machte ein Zwiebelbäuerchen. »Oh, pardon!«