Heute in die Bindung gegangen; Dieter Class : Moritz (5. Auflage) und Andreas Peters: HALLELUJA HALLELUNEIN

Heute in die Bindung gegangen:

Dieter Class
Moritz
Mit Flügeln dem Leid entfliehen

Mit Begleitwörtern von Ministerpräsident a. D. Erwin Teufel, Landrat Guido Wolf und Werner Klinger, Stiftung Liebenau
Geest-Verlag, Vechta-Langförden 2009
ISBN 978-3-86685-83-2
12 Euro

Moritz, der junge Familienvater, hatte einen Unfall erlitten, wie er
für jedermann und zu jeder Zeit möglich sein kann. Und was zu diesem
Zeitpunkt mit einem Unfall begann, wurde in der Folge zum FALL mit
schwersten Schädel-Hirnverletzungen mit „apallischem Syndrom", d. h.
Funktionsausfall der Großhirnrinde bei Erhalt der Versorgung
lebenswichtiger Zentren wie Atmung, Herz-Kreislauf, Verdauung. Der
davon betroffene Mensch ist vollkommen hilflos, in allen Bereichen
pflegebedürftig. Eine Heilung ist derzeit nicht möglich. Monatelanger
Aufenthalt auf der Intensivstation und im Krankenhaus erbrachte
keinerlei Besserung. Versuche einer Rehabilitation über fast zwei
Jahre hinweg wurden durch ein Psychosyndrom erschwert, praktisch
vereitelt. Der Aufenthalt in einer Spezialklinik wurde nach vier Tagen
abgebrochen. Versorgung in häuslicher Pflege zerstörte die Familien.
Hilferufe bei der Poli¬tik offenbarten die Orientierungslosigkeit des
Gesundheitssystems.
Öffentlichkeitsarbeit verhallte ohne Echo. Keinerlei Heim oder
Einrichtung war für die Aufnahme des Schwerstbehinderten bereit. Nur
nach Überwindung größter Schwierigkeiten konnte eine Aufnahme in der
Psychiatrie erfolgen. Dort vegetierte Moritz über Jahre hinweg. Was
geht im Innern eines Menschen, seiner Seele vor angesichts der
demonstrativen Unfähigkeit, einen solchen FALL zu meistern? Nach fast
achtjähriger Odyssee konnte Moritz in der Stiftung Liebenau aufgenommen
werden. In Erkenntnis der Versorgungslücke wurde dort in der St.
Lukas-Klinik eine Station eröffnet zur Betreuung von Personen mit
erworbenen Hirnschäden. Die konsequente Realisierung des Leitmotivs „In
unserer Mitte - der Mensch" bewirkte bei Moritz eine Wende: Im Laufe
der Zeit konnte er, der innerlich total zerrissene Mensch, ruhiger
werden, sich festigen, Humor entwickeln und eine positive Ausstrahlung
darbieten. Nach 13 Jahren der Aufwärtsentwicklung hatte er sein Ende
geahnt und diese Vorahnung an seine Umgebung weitergeben können. In
tiefem Frieden konnte er seinen geschundenen Körper erlösen, welcher so
viele Fragen aufgeworfen hatte. Dieser kranke, innerlich einsame Mensch
konnte eine Überwindung vollziehen, welche unserer Naturwissenschaft
nicht möglich war. Er konnte etwas bewirken, zu dem wir mit all unserem
Wissen und Können nicht fähig sind.

Der Autor - Vater von Moritz - war veranlasst, das Ganze zu
begleiten. Vieles war entsetzlich. Die bei dem FALL gewonnenen
Einblicke betrachtet er als Gnade.

 

 

 

Andreas Peters

HALLELUJA HALLELUNEIN
Gregorianische Gesänge in der Nacht
Lieder, Segnungen, Gebete in der Bibel

Titelbidl Karin Flörsheim

Geest-Verlag 2009

ca. 650 S.

 

Vorwort

Es ist für mich ein Privileg, das Vorwort für das hier vor-liegende
Sammelwerk „HALLELUJA  HALLELUNEIN  Gregorianische Gesänge in der
Nacht“ von Andreas Peters zu schreiben. Hierfür gibt es mehrere Gründe,
die ich hier aufführen möchte. Sie sollen gleichzeitig den Wert dieser
Arbeit und den großen Nutzen für den Leser zum Ausdruck bringen.

Das vorliegende Buch stellt eine authentische Arbeit dar, weil sie
nicht nur das Ergebnis einer Auswahl von litera-rischen Texten ist,
sondern auch das Resultat der per-sönlichen Anwendung dieser Texte
durch den Autor in Zeiten von Schwermut, Verzweiflung und
Enttäuschungen. Wenn diese Texte dem Autor Kraft, Mut, Trost und Freude
in schwierigen Augenblicken des Lebens spendeten und zu diesem Werk
inspirierten, werden sie sicherlich auch den Lesern dieser Sammlung
einen enormen Nutzen bieten können. Dank der dichte-rischen und
literarischen Fähigkeiten des Autors sowie der Inspiration, die er von
seinem Schöpfer erhalten hat, ist hier eine wertvolle Edition
entstanden, die sich in die Reihe der christlichen Lyrik einfügen lässt
und einen wichtigen Beitrag zu dieser litera¬rischen Gattung leistet.

Die besondere Stärke von „HALLELUJA  HALLELU-NEIN  Grego¬rianische
Gesänge in der Nacht“ sind die Quellen, aus denen der Autor schöpft.
Als Hauptquelle bedient er sich der Bibel, dem meist¬verbreiteten Buch
der Welt, dem Werk, für dessen Besitz Menschen im Land, aus dem der
Autor stammt, bereit waren zu ster-ben oder ins Gefängnis zu gehen.
Diese unerschöpfliche Quelle stellt eine Sammlung von 66 Büchern dar,
die von mehr 30 Autoren in einer Periode von knapp 2000 Jah-ren
verfasst wurden.
Dieser Bibliothek entnimmt der Autor eine Anzahl von Bekenntnissen,
Dank- und Bußgebeten, Segenssprü-chen, Offenbarungen, Fürbitten,
Trostworten, Dankes- und Lobliedern und viele andere literarische
Gattungen. Diese werden direkt zitiert oder kunstvoll in eine lyrische
Form gewandelt und somit dem Leser von heute zu-gänglich macht.  

Wenn man die Texte dieses Buches liest, hat man den Eindruck, dass
hier jeder Bereich des Lebens mit allen Höhen und Tiefen ange¬sprochen
wird. Das hilft dem Leser, sich mit diesen Texten und den Umständen, in
denen sie entstanden sind, zu identifizieren. Bildlich ge-sprochen,
führt der Autor den Leser durch eine Zeit von fast zwei 2000 Jahren und
bietet ihm die Möglichkeit, in die Herzen von Menschen jeglicher
Couleur zu schauen und sich darin selbst zu reflek¬tieren, um daraus
prakti-sche Hilfen für den Alltag zu bekommen. Zusätzlich kön-nen diese
Texte angewandt werden, um Mitmenschen sowohl in schwierigen als auch
freudigen Augenblicken des Lebens zu dienen. Sie eignen sich daher
sowohl für den Seelsorger, der Menschen damit trösten möchte, als auch
für die persönliche und kooperative Anbetungszeit.
Als Theologe freue ich mich, dass es dem Autor gelungen ist, einen
neuen, künstlerischen und praktischen Zugang zum Worte Gottes zu
schaffen.
Ich bete dafür, dass diese poetische Sammlung vielen Menschen zum Segen wird.

Dr. Heinrich Löwen Jr.,
Ex-Professor für Pastorale und Praktische Theologie