Heute im Rahmen der BBW - Hannes Heer spricht über 'Ursachen und die Entwicklung der Judendiskriminierung von den ersten Bayreuther Festspielen 1876 bis zum Ende des Dritten Reiches 1945'

Zwei Vorträge in der Berner Kulturmühle

 

Gesprochen wird über Jüdische Musik im Dritten Reich und über Wirtschaftskriminalität

Freitag und Sonnabend sind renommierte Referenten zu Gast. Am Sonntag lesen wieder Nachbarn für Nachbarn.

 
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Berne Bekannt wurde der Historiker und Publizist Hannes Heer vor allem als prägender Mitgestalter der „Wehrmachtsausstellung“, die als Wanderausstellung ab Mitte der 1990er Jahre zum ersten Mal auch die Kriegsverbrechen der regulären deutschen Streitkräfte in der Nazizeit dokumentierte. An diesem Freitag, 8. November, ist er nun während der Berner Bücherwochen um 20 Uhr für einen Vortrag in der Berner Kulturmühle zu Gast.

75 Jahre nach den Novemberpogromen der Nazis spricht Heer in seinem Vortrag über Ursachen und Entwicklung des Umgangs mit jüdischen Musikern im Dritten Reich. Ausgangspunkt war die von Heer und dem Musikjournalisten Jürgen Kesting erarbeitete Ausstellung „Verstummte Stimmen. Die Vertreibung der ‚Juden‘ aus der Oper 1933 bis 1945“, die bundesweit in vielen Großstädten gezeigt wurde.

Wirtschaft im Visier

Mit Blick auf das aktuelle Wagnerjahr – Richard Wagner, dessen Geburtstag sich dieses Jahr zum 200. Mal jährt, betrieb mit seiner Schrift „Das Judentum in der Musik“ massive Judenhetze – wird es in dem Berner Vortrag vor allem um die Ursachen und die Entwicklung der Judendiskriminierung von den ersten Bayreuther Festspielen 1876 bis zum Ende des Dritten Reiches 1945 hin gehen. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt fünf Euro.

„Sind unsere hoch bezahlten Leistungsträger nicht längst gemeingefährlicher als gemeine Bankräuber?“ – dieser Frage geht am Sonnabend, 9. November, Prof. Dr. Hans See aus Frankfurt um 20 Uhr ebenfalls in der Kulturmühle Berne nach. Hartz IV, prekäre Verhältnisse bis hin zu bitterer Armut einerseits, überbordender Reichtum und ungenierte Verschwendung andererseits wird See in seinem Vortrag aufs Korn nehmen.

See gilt als einer der bedeutendsten und klügsten Politikdenker dieser Zeit und stammt aus einfachen Verhältnissen; nach Volksschule und Lehre arbeitete er zunächst als Werkzeugmacher. Auf dem zweiten Bildungsweg holte er neben dem Beruf Mittlere Reife und Abitur nach, studierte in Frankfurt und Marburg Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie. 1976 wurde er als Professor für Politikwissenschaft, Sozialpolitik und Wirtschaftskriminologie an die Fachhochschule Frankfurt berufen.

Sein Themenschwerpunkt „Sozialschädlichkeit von Wirtschaftsverbrechen“ führte ihn zu langjährigen Dozenturen für das Bundeskriminalamt und die Führungsakademie der Polizei. 1981 gründete er die Organisation Business Crime Control (BCC), sie versteht sich als Plattform zur Aufklärung über kriminelle Ökonomie. Daneben engagiert sich See auf verschiedenen Ebenen für Kinder und Jugendliche. Auch für diesen Vortrag kostet der Eintritt acht beziehungsweise fünf Euro, Anmeldungen sind willkommen unter Telefon  04406/920046.