Gedichte schreiben

bedeutet für mich, auf Wörter zu warten, auf Bilder, die auf sich warten lassen. Am Morgen. Beim ersten Kaffee. Bedeutet oft, erst einmal ohne Wörter und Bilder einen zweiten Kaffee zu kochen. Einen dritten. Weiter in Erinnerungen zu wühlen, in Erfahrungen, Eindrücken. Bis plötzlich etwas auftaucht. Wie ich mit sechs vom Baum fiel, zum Beispiel. Wie mir ein hübsches Gesicht in der Menschenmenge auf-fällt und der Atem stockt. Wie die Weser und die Wildgänse zu Stille werden. Wie die schon fertige Antwort auf einen Brief nicht aufs Papier will. Und wie ein Gespräch im Café dazu führt, dass ich mich Wort für Wort in einen Mund verliebe.