Ida Bieler und Nina Tichman geben am 12. Dezember in Berne/Warfleth den ganzen Schubert

"Eine Herzensangelegenheit" --
Die große Geigerin Ida Bieler besucht erneut die Wesermarsch

Zwei Weltstars in Warfleth -- Ida Bieler und Nina Tichman
geben den kompletten Schubert für Geige und Klavier

"Musik kann Leben retten", sagt Ida Bieler, "Echo-Klassik"-Gewinnerin und "Cannes-Award"-Preisträgerin, "Mir hat meine Geige das Leben gerettet."

Die Amerikanerin, die in Düsseldorf und in Graz als Professorin lehrt, spielt Geige seit ihrem dritten Lebensjahr. Mit neun erkrankte sie schwer, "Der Tod war ständig mein Begleiter". Von Medikamenten verunstaltet, wurde sie auch noch von Mitschülern gehänselt. "Damals hat mir meine Geige geholfen, zu überleben." Damit auch Kinder aus sozial schwachen Familien "dieses Glück teilen können", hat sie nun, nach jahrelanger Vorarbeit, dieser Tage das "Vivaldi-Projekt" ins Leben gerufen. Dieses Projekt, eine Kooperative mit Stadt und Musikhochschule Düsseldorf, versorgt bedürftige Schüler mit Lehrern und Instrumenten und ermöglicht ihnen ein Geigenstudium — für Ida Bieler "eine Herzensangelegenheit", "weil sonst zu vielen Kindern der Zugang zur Musik verwehrt bleibt."

Eine Herzensangelegenheit war es für Ida Bieler auch, am 12.12.2010 zum zweiten Mal in die Konzertkirche Warfleth zu kommen, diesmal, um dort "den ganzen Schubert" zu spielen, zusammen mit ihrer amerikanischen Professorenkollegin Nina Tichman aus Köln. Dahinter standen mehrere Gründe: Erstens war Ida Bieler von der Wärme und Herzlichkeit, mit der das Warflether Publikum ihr Bach-Solo-Konzert im Vorjahr aufnahm, begeistert und gerührt. Zweitens liebt sie Schubert "wie einen Bruder. Er schlägt Saiten an in mir wie kein anderer Komponist." Und drittens hegte sie schon lange den Traum, alle Stücke, die Schubert für Geige und Klavier schrieb, einmal in einem einzigen Konzert geben zu können.

Dass die Idee, ausgerechnet in Warfleth und gerade mit Nina Tichman den "ganzen Schubert" zu spielen, tatsächlich realisiert werden kann, verdankt sich auch der glücklichen Fügung passender Terminkalender. Zwischen Lehrtätigkeit, Abnahme von Examensprüfungen, Meisterkursen und CD-Aufnahmen pendeln beide Musikerinnen in diesem Jahr ständig zwischen Deutschland, Schweiz, Italien, Spanien und den USA.

Dabei ist es für Warfleth, für Berne und die Region eine ganz besondere Ehre, dass der Piano-Part von Prof. Tichman übernommen wird, gilt sie doch in Fachkreisen als "eine der bedeutendsten Pianisten unserer Zeit" (nmz). Nina Tichman ist weltweit eine der ganz wenigen Musiker, die von Radiostationen auf allen fünf Kontinenten mit eigenen Porträtsendungen gewürdigt worden sind. Sie ist Gewinnerin aller wichtigen internationalen Klavierwettbewerbe, und sie gilt als grandiose Schubert-Interpretin. "Bezwingend", jubelte die Kritik, "elektrisierend", "ein seltenes Glück".

Gäste, die die Warflether Kirche zum Konzert der beiden Spitzenmusikerinnen am 12.12. besuchen, können sich auf ein "überirdisches Konzerterlebnis" (Pressezitat) freuen. Das liegt auch an Schuberts Musik; sie rührt an. Selbst "Klassik-Muffel" werden hingerissen sein. Der Philosoph Theodor W. Adorno meinte, "Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen (...) Wir weinen, ohne zu wissen warum; vielleicht weil wir so noch nicht sind, wie jene Musik es verspricht." Zu hören gibt es sowohl die tänzerischen Frühwerke, geschrieben mit leichtem, fast Mozartschen Esprit, als auch die späten Stücke, virtuos, mitreißend und ergreifend. Die grandiose C-Dur-Fantasie, die die ganze Welt um einen herum versinken lässt, steht am Ende dieses in vieler Hinsicht einzigartigen Konzerts.

Das Konzert ist dreigeteilt, zwischen Teil 2 und 3 liegt je eine halbstündige Pause, die im Pfarrhaus verbracht werden kann. Warme Getränke u.a. werden bereitgehalten. Konzertbeginn ist 17:00 Uhr, Konzertende gegen 21:00 Uhr. Platzreservierungen mit nummerierten Plätzen sind noch möglich (Vorverkauf tel. 04406-920046, normaler Preis für das gesamte Konzert: 27,00.)