Im Wagenfelder Klönsnack zu lesen: Vergangenheit aufgedeckt (Geschichte der Jüdischen Gemeinde/Ausstellung Flörsheim etc.)

„Vergangenheit aufgedeckt“
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„Tag des offenen Denkmals” in der Auburg - Es wird ein
Programm voller Abwechslung von 10.00 - 17.00 Uhr geboten

 

Wagenfeld. In Zusammenarbeit mit der
Kirchengemeinde Wagenfeld und mit freundlicher Unterstützung des
Unternehmens „Auburg-Quelle” findet am Sonntag, dem 14. September ein
„Tag des offenen Denkmals” in der Auburg statt.
Programmübersicht
10.00 Uhr Gottesdienst mit Pastorin Edith Steinmeyer mit dem Thema
„Erinnerung ist das Geheimnis der Versöhnung“. Anschließend Einweihung
einer Gedenktafel.
14.00 Uhr Timo Friedhoff mit der Power Point Präsentation „Das Ende jüdischen   
Gemeindelebens in Wagenfeld”.
14.30 Uhr „Diese Welt unbegreiflich jeder Zeit“ - Ausstellungseröffnung
mit Malerei und Lyrik der Düsseldorfer Künstlerin Karin Flörsheim.  
15.00 bis 17.00 Uhr  Die Gruppe A Glezele Vayn präsentiert eine Mischung aus Klezmer, Klängen des Balkans und der Alpen.
Der Kulturkreis Auburg bietet Kaffee und Kuchen an.
„Das Ende des jüdischen
Gemeindelebens in Wagenfeld“
An dem Thema seines Vortrags arbeitet Timo Friedhoff schon fast zehn
Jahre. Schon früh hatte er begonnen, sich für die Familien- und
Heimatgeschichte zu interessieren. So erfuhr er, dass seine Uroma bei
der jüdischen Familie Heilbrunn in Stellung gewesen war. Seine Neugier
war geweckt, und er begann zu forschen.
Zum Inhalt seines Vortrages:
- Die jüdischen Wagenfelder Familien von ca. 1910 bis 1935
- Antisemitismus vor Erscheinen
der NSDAP
- Antisemitismus und Diskriminierung
ab 1933
- Jüdische Wagenfelder Emigranten und ihre Auswanderungsländer
- Sichtbare Spuren jüdischen Lebens in Wagenfeld
Und der wichtigste Punkt seines Vortrags:
- Die Wagenfelder Opfer der Schoah und deren Ehepartner
Timo Friedhoff will aufzeigen, dass es auch in Wagenfeld Opfer von
Diskriminierung, Entrechtung, Willkür, Deportation und gewaltsamen Tod
gegeben hat. „Ich wollte den Opfern ihren Namen zurückgeben und die
Möglichkeit, sich ihrer zu erinnern. Denn in der jüdischen Kultur und
Tradition gibt es kaum etwas Schlimmeres, als wenn ein Toter erstens
kein Grab und zweitens sein/ihr Name nirgends mehr geschrieben steht.“
Deshalb hat er sich dafür eingesetzt, dass nach dem Gottesdienst am
Vormittag ein Stein mit einer Gedenktafel für die damaligen jüdischen
Gemeindemitglieder eingeweiht wird.
„Die Welt unbegreiflich jederzeit“
So lautet der Titel der Ausstellung mit Werken der Düsseldorfer
Malerin, Grafikerin und Autorin  Karin Flörsheim, in die Carmen
Finkenstädt vom Kulturkreis Auburg um 14.30 Uhr einführen wird.
Karin Flörsheim wurde 1930 in Chemnitz geboren und lebt seit 1950 in
Düsseldorf. „Damit der Himmel in meiner Seele schwingt, hülle ich mich
ein in Klänge, Worte und Farben. Meine Kreativität wird dadurch
ausgelöst. Ich male, mache Grafiken, Buchobjekte, Wallhangings und
lyrische Texte. Die lyrischen Texte sind immer neben oder während der
Malerei entstanden.“
Karin Flörsheim war schockiert, als ihr
ers­ter Ehemann ihr erst im Westen das ganze Ausmaß des Holocausts
eröffnete. Sie hatte nie vorher von der Geschichte der Juden gehört.
Sie setzte sich mit dem Judentum intensiv auseinander, beschloss, sie
wollte Jüdin sein, und konvertierte zum jüdischen Glauben. Aber ihre
Faszination für fremde Kulturen und andere Religionen ist geblieben.
Ihre Bilder und Wallhangings in der Auburg werden die Besucher
faszinieren. Im Anschluss an die Vernissage bietet der Kulturkreis
Kaffee und Kuchen an.
Von 15.00 bis 17.00 Uhr lädt die Gruppe A
Glezele Vayn  (Ein Gläschen Wein) zu einer besonderen Vayn-Probe. Zur
Verkostung stehen bitter-herbe bis schwer-liebliche Vayne des Balkans,
jiddische Hochzeits­tänze - feurig und ausgelassen aber zugleich süß
und bekömmlich, eine erlesene Auswahl an heimischen Klängen - gesammelt
an den Südhängen des Alpenlandes, sowie diverse Eigenkompositionen -
blumig bis trocken.
Achim Rinderle (Klarinette), Szilvia Csarasko
(Akkordeon), Daniel Bister (Kontrabass) und Jacobus Thiele
(Percussion), international erfahrene Spezialisten, verhelfen zu einem
außergewöhnlichen akustischen Genuss. Ob herb, trocken, blumig oder
würzig: alles sind Qualitätsvayne und „tanzbar“. Zur besonderen
Bekömmlichkeit werden zwischen den Vaynen klei