Intesive Lesung am gestrigen Abend in der Kulturmühle Berne - Gefangen in seiner Zeit
Zwar war der Zuspruch zur Lesung nicht der allergrößte, doch tat dies der Qualität und der Intensität der Lesung und des sich anschließenden Gesprächs am gestrigen Abend von Andreas Rüßbült zusammen mit Verlagsleiter Alfred Büngen in der Kulturmühle in Berne keinen Abbruch. ‚Gefangen in seiner Zeit‘ ist die fiktive Geschichte des Brakers Heinrich Cohrs. Das Erzählgeschehen setzt 1931 ein, als der damals 15-jährige Sohn eines Weserfischers mit dem Beginn seiner Lehrzeit nach und nach das soziale, wirtschaftliche und politische Leben der Wesermarsch wahrnimmt. Auf dem Hintergrund der realen Vorgänge in den Jahren bis 1950 entwickelt der Autor die Lebensgeschichte eines sich Anpassenden, der Krieg und Faschismus überlebt. Die fiktive Figur wird durch die einfühlsame Darstellung Rüßbülts so glaubwürdig, dass wir am Ende sicher sind, dass es Heinrich Cohrs tatsächlich gegeben haben muss.
Durch eine fiktive Erzählung mehr, spannender und verständlicher über die Jahre im Nationalsozialismus der Wesermarsch zu erfahren und zu verstehen als in manch historisch-wissenschaftlicher Darstellung, das ist das große Verdienst dieses literarischen Erstlingswerks des Autors.
Intensiv folgte das Publikum der Lesung
Andreas Rüßbült am gestrigen Abend
Alfred Büngen las zusammen mit Andreas Rüßbült