julia de boor - rapunzels glück

rapunzels glück


leichtigkeit und unbeschwertheit
dieweil es etwas andres gar nicht gibt
in jener zeit
in wald und weite tauchen
auf einer lichtung dann der turm –
steht der schon immer dort?
wie eine insel ragt er
in den himmel – ringsum die hecke
knospen dornen dicht

heut schwingt der prinz sich da hinauf
den blauen augen kaum vertrauend
als er die schönheit sieht
solch eine schönheit sah die sonne nie
wie cellosaitenklang
behutsam angezupft –
ihr unberührter körper ganz in rosa
die tücher wehn und in der luft
liegt ein versprechen


und weiße wolken die am himmel ziehn
ahnen – wie jene beiden – nichts
von trübsal die noch folgt