Karsamstag - was ist das eigentlich?
Der Karsamstag (althochdeutsch „kara“ = Klage, Kummer, Trauer) ist der letzte Tag der Karwoche und der zweite Tag des Österlichen Triduums. Auf ihn folgt der Ostersonntag. Der Karsamstag wird regional auch als Ostersonnabend, Karsonnabend oder stiller Samstag bezeichnet. Die vorkommende umgangssprachliche Gleichsetzung der Begriffe „Karsamstag“ und „Ostersamstag“ weicht von der kirchlichen Tradition ab: Der Ostersamstag ist im christlichen Sprachgebrauch der Samstag der Osteroktav und damit der Tag vor dem Weißen Sonntag, eine Woche nach Ostern.
Der Karsamstag ist der Tag, an dem die Kirche der Grabesruhe Christi gedenkt und mit Fasten und Gebet seine Auferstehung erwartet. An diesem Tag können keine Sakramente gefeiert werden, die mit Festfreude verbunden sind, insbesondere keine Eucharistiefeier. Das Bußsakrament und die Krankensalbung können gespendet werden. Die Heilige Kommunion wird nur als Wegzehrung (Sterbekommunion) gereicht.
Vor allem an Kathedralkirchen werden am Morgen des Gründonnerstags, des Karfreitags und des Karsamstags feierliche Karmetten mit der Gemeinde gesungen. Die Tagzeiten des Stundengebets und besondere Andachten, wie die Kreuzwegandacht, werden ebenfalls gefeiert.
Der Altar der Kirche ist nicht mit Altartuch, Kerzen oder Blumen geschmückt, sondern zeigt den nackten Stein, Zeichen des „Ecksteins“[1] Christus. Zur Verehrung durch die Gläubigen ist in den Kirchen immer das Kreuz aufgestellt, häufig auch eine Ikone des Abstiegs Christi in die Unterwelt oder eine Pietà (Vesperbild). Von der Enthüllung des Kreuzes in der Feier vom Leiden und Sterben Christi bis zur Osternacht wird das Kreuz beim Vorüberschreiten durch eine doppelte oder einfache Kniebeuge geehrt, wie sonst das ausgesetzte Allerheiligste.
Am Karsamstag bereitet man sich mit dem Osterfasten auf das Hochfest Ostern vor. Der Karsamstag endet mit dem Beginn der Feier der Osternacht, die als Nachtwache bereits zur Liturgie des Ostersonntags gehört.