Lara L. J. Robbers - Denkmal
Lara L. J. Robbers
Denkmal
Ich und du und sie,
wir alle wissen, was passiert ist,
was ihr passieren lassen habt,
was nicht hätte passieren dürfen.
Wir kennen eure Taten,
eure Gesichter und eure Worte,
eure leeren Entschuldigungen
und die Geisterstädte eures Gewissens.
Ihr baut euch eure Lügenpaläste auf dem Schutt und der Asche der Generationen vor euch,
benutzt ihr Andenken für eure wertlosen Kampagnen,
wertlose leere Versprechungen,
gemacht von leeren Menschen.
Wir sehen euer kaltes Lächeln,
wenn ihr ihnen die Hände schüttelt,
ihnen sagt, dass Worte nicht auszudrücken vermögen …
Was eigentlich?
Ich und du und er,
der Schrecken,
die Angst,
die Panik, deren Hand sich auf ihre Schultern gelegt hat,
ihre Hoffnungen fest im eisigen Griff.
Ihr Leid,
ihre Kinder,
ihre Freiheit,
ihr Leben.
Ich und du und sie,
die Menschen,
deren Überleben ein Wunder ist.
Ein Wunder, auf das so viele Menschen
haben hoffen müssen,
für das sie gebetet haben,
für das sie gelebt haben,
für das sie gekämpft haben.
Ich und du und sie,
die Kämpfer,
die keine andere Wahl hatten,
die zu Überlebenden werden mussten,
deren Leben nicht mehr das ihre war.
Ich und du und ihr,
ihr,
die ihr euch so sicher seid in dem, was ihr tut.
Ihr, die ihr Mahnmale und Denkmale baut.
Mahnmale,
die nur notwendig sind wegen dem, was ihr getan habt.
Denkmale,
die es nur gibt,
weil ihr nicht nachgedacht habt.
Dann denkt mal,
Denkmale!