Lust oder Last des Lebens in Osnabrück - NOZ berichtet über die ausgeschriebene Osnabrück-Anthologie

Lust oder Last des Lebens in Osnabrück

(Noz vom 16.12. 2010)

Kalla Wefel sammelt Texte von Literaten über ihre Beziehung zur Hasestadt

 

iza Osnabrück. Leben in Osnabrück: Lust oder Last? Der Kabarettist Kalla Wefel, Autor Heiko Schulze und der Verleger Alfred Büngen wenden sich an Literaten und Nichtliteraten, ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse mit dieser Stadt in einem kurzen Text darzustellen. Die Manuskripte sollen dann im Frühjahr 2011 in einer Anthologie erscheinen.

Den einen erscheint der Aufenthalt in der Hasestadt lebenswert, andere wollen bloß schnell wieder weg. So oder so hat jeder eine Geschichte darüber zu erzählen, wieso es dazu gekommen ist. „Die Spanne kann von der literarischen Liebeserklärung bis zur bitteren Abrechnung reichen. Hauptsache, es hat etwas mit Osnabrück zu tun“, steckt Büngen den Rahmen der Aufgabe ab.

Er hat, inspiriert von Wefels „Heimatabend“, mit ihm und Schulze Kontakt gesucht und das Projekt besprochen. „Die Stadt hat sich seit den 60ern sehr verändert. Das ehemals kleinstädtische Denken ihrer Bürger ist durch die Zuwanderung von Migranten und den Ausbau der Hochschulen verändert worden“, beschreibt Wefel. Er ist gespannt darauf zu erfahren, wie die Menschen, Einheimische und Zugewanderte, eine Beziehung zur Stadt aufgebaut haben, halten oder fortziehen.

Die drei Projektinitiatoren rufen ihre Mitbürger auf, zu diesem Thema etwas zu schreiben. Es gehe dabei nicht in erster Linie um literarische Qualität, sondern um Originalität. Erzählungen sind ebenso willkommen wie Gedichte und alle weiteren literarischen Formen. Prosatexte sollen nicht länger als fünf Seiten sein, es können maximal vier Gedichte eingereicht werden. Das Mindestalter für Teilnehmer beträgt 14 Jahre. Zweitrangig ist die Sprache, in der das Manuskript abgefasst ist: „Was wir nicht verstehen, lassen wir übersetzen.“ Nach der Veröffentlichung sollen die Autoren ihre Beiträge an verschiedenen Orten vor Publikum vortragen. Unterstützt wird das Projekt vom Literaturbüro Westniedersachsen. Dessen Leiterin, Beatrice le Coutre-Bick, hob die professionelle Begleitung durch Büngen hervor, der mit seinem Geest-Verlag in Vechta durch eine Reihe von Publikationen regional in Erscheinung getreten ist, darunter eine über das Osnabrücker Kids-Projekt. Sie zählt auch zur Jury, die das eingegangene Material sichten wird. Die Anthologie soll 250 bis 300 Seiten stark werden und leicht über 10 Euro kosten. Treffen mehr Manuskripte ein, wird ein zweiter Band gedruckt.

Einsendung (möglichst digital und auf Papier) an: Geest-Verlag, Osnabrück-Anthologie, Lange Straße 41a, 49377 Vechta; Tel. 0 44 47/ 85 65 80, Fax: 0 44 47/ 85 65 81, geest-Verlag@t-online.de