Magret Küllmar - Lichtblicke

Margret Küllmar, Fritzlar
Lichtblicke


Lieschen Müller hat sich sehr erschrocken,
auf manchen Lebenswegen liegen Brocken,
die zu überwinden man nicht so einfach schafft,
es kommt Schlimmes, es geht die Kraft,
so ist es geschehen bei Opa Klaus,
er lebt schon sehr lange im Nachbarhaus.
Klaus, intelligent, zugewandt und mobil,
gesund und fröhlich, er arbeitete viel,
sein Ziel – ein harmonisches Familienleben,
zufrieden sein mit dem, was ihm gegeben,
doch ganz plötzlich an einem schönen Tag,
traf sein Gehirn ein schwerer Schlag,
Operation, Koma, drei Wochen Aufenthalt
in einer Reha-Klinik im Bayrischen Wald,
sehr gebrechlich kam er nach Haus,
fast blind und lahm, sah zum Bedauern aus,
für seine Pflege war alles perfekt organisiert,
die ganze Familie eingeteilt, sehr engagiert.
Lieschen Müller hat einen Besuch gemacht,
hat ihm viel erzählt, Kuchen mitgebracht,
von ganzem Herzen bedankt er sich:
„Dein Kommen, das war ein Lichtblick für mich.“
Diese Worte geben Lieschen zu denken,
sie will von nun an viele Lichtblicke verschenken.