Marianne Brentzel (Hrsg.) 1968 - Bilanz eines Aufbruchs" - auch mit dabei ...



Marianne Brentzel (Hrsg.)

1968 - Bilanz eines Aufbruchs"

Geest-Verlag 2018

ISBN 978-3-86685-669-1

12,50 Euro

 

darin auch ein langer Beitrag von A. Büngen zu seinem 68, hier ein kleiner Ausschnitt:

Danach Wahl zum 14jährigen Schülersprecher, der mit wilden Reden in der Schulversammlung für die Abschaffung von Traditionen plädierte. Die erste selbst geschriebene Schülerzeitung mit Berichten über die amerikanischen Verbrechen in Vietnam (wo kamen die Informationen her?, ich weiß es nicht mehr) und über die Herstellung eines Joints, Die Zei-tung – und nach ihr noch einige – wurde verboten, wir verkauften vor der Schule mit rasantem Absatz. Stadtgespräch und helle Aufregung. Eine kleine Gruppe von einigen wenigen Jungen und Mädchen mit bald ersten sexuell-zärtlichen Erfahrungen, sorte im Dorf wegen ihres Verhaltens innerhalb und au-ßerhalb der Schule für Unruhe, ich vorne weg. Die Mutter eines Freundes, eine ältere Dame, Besitzerin einer veralteten Druckerei und exzentrische Ral-leyfahrerin, war für uns Unterstützerin und An-sprechpartnerin. Der Kriegsheimkehrer-Deutschlehrer, der über den deutschen Faschismus und seine Verbrechen sprach, der sich traute, Brecht und seine Lehrstücke, aber auch Borchert, im Unter-richt zu behandeln, war der intellektuelle Aufklärer.

 

 

 


 

Marianne Brentzel

„Leben lässt sich nur rückwärts verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden.“ Kierkegaard

2018 jährt sich das berühmte (und berüchtigte) Jahr 1968 zum 50. Mal.

Es steht in der Geschichte der Bundesrepublik für das Ende der Nachkriegszeit, für demokratischen Wandel, für den Bruch des Schweigens über die Verbrechen der Nazizeit, aber auch für den Beginn des Terrors von RAF und anderen Gruppierungen.

Marianne Brentzel hat aus diesem Anlass Menschen ihrer Generation befragt, welche Bilanz sie heute ziehen und was das Jahr und die Zeit für ihr Leben bedeutet. Es ging ihr nicht um Prominenz sondern um Vielfalt.

Es beteiligen sich Menschen, die damals Lehrlinge oder junge Arbeiter waren, die mitten im Studium standen, die aktiv in der Studentenbewegung waren oder sich eher als Mitläufer der Zeit betrachten.

Allen ist gemeinsam, dass sie die Zeit um das Jahr 68 für bedeutsam und unwiederbringlich halten und deshalb gern der Aufforderung gefolgt sind, sich an dem Projekt zu beteiligen.