Neues Jahr startet mit Lesung von marianne Pumb 'Unter uns Pastorentöchtern ...' in der Pater-Titus-Stiftung
Lesesaison der Pater-Titus-Stiftung Vechta startet am 3. Januar 2010 um 16.00 Uhr
mit einer Romanlesung
von Marianne Pumb (Berlin)‚Unter uns Pastorentöchtern’
in der Caféteria in Vechta, Dominikanerweg (Sozialstation Nord)
Auch 2010 werden die Pater-Titus-Stiftung und der Geest-Verlag wieder
jeden ersten Sonntag im Monat eine gemeinsame Lesung organisieren. Die
Lesereihe, die für die Bewohner aber auch als offene Lesung für alle
Besucher gedacht ist, erfreut sich auch außerhalb der Stiftung immer
größerer Beliebtheit.
Der Auftakt der Lesesaison 2010 wird gleich ein Paukenschlag. Gerade
erst hat Marianne Pumb in Berlin ihren neuen Roman ‚Unter uns
Pastorentöchtern ...’ (Geest-Verlag) mit großer Resonanz in der Presse
der Öffentlichkeit vorgestellt, jetzt liest sie in Vechta.
Da wird eine erwachsen in der DDR als Tochter des Pfarrers in
Neustrelitz. Sie hat das Glück - oder Pech, Pastorentochter zu sein.
Marianne Pumb erzählt in ihrer Geschichte, wie es sich anfühlt,
Ausgrenzung zu erleben. Es geht ihr dabei nicht um eine historische
Dokumentation, auch wenn erlebte Fakten eine wichtige Rolle spielen.
Vielmehr geht es um Darstellung von Wirkungsmechanismen einer
Ausgrenzung, die sie in literarische Handlung umsetzt: Das Heranwachsen
und spätere Erwachsensein der Protagonistin bis kurz vor dem Mauerfall.
Wie versteht das Kind, die Jugendliche ihr ,Anderssein', ihr
,Nicht-Pioniersein', ihr ,Christsein', ihr ,Frausein'?
Sie erlebt nicht nur Ausgrenzung, sie grenzt auch selber aus, will
Macht spüren, erlebt auch Macht. Das alles ist in einem atemberaubenden
Tempo erzählt, mal aufwühlend, mal heiter, mal traurig, so wie sich
Leben vollzieht. Ein Roman, der weit über „die DDR“ hinausgeht, der
grundsätzlich das Funktionieren von Ausgrenzung aufdeckt, aber auch
eine mögliche Gegenwehr.
„Wir konnten fliegen, über die Mauer, über Berlin, mit der S-Bahn quer
durch. Wir waren nicht in der FDJ, wir haben nicht das rote Fähnchen
geschwenkt, wären liebend gerne nicht ausgegrenzt gewesen, haben
anderen die blanke Zunge gezeigt, sind vor dem Mauerbau geflohen oder
mussten bleiben - wir: das sind mehrere Generationen ab 1945. Die
letzte ging dann in Berlin und Leipzig und anderswo auf die Straße, in
die Gottesdienste, floh nach Ungarn, wollte ein anderes Leben. Ja,
Frauen, Pastorentöchter, Menschen können fliegen, über Grenzen und
Ausgrenzungen hinweg."
Dr. J. Monika Walther an Marianne Pumb
Marianne Pumb
lebt in Berlin, geb. 1961 in Neubrandenburg, Arbeits- und
Lebenserfahrungen u. a. als Kranken- und Gemeindeschwester, im
Sekretariatsdienst, in Beratungs- und Vortragstätigkeit.
Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, im Geest-Verlag
erschienen Lyrik und Kurzprosa: Limettensonne (2003), Mit Flügeln
flinkeln (2005), Die Liebe scheint wirrich (2008).
Der Eintritt zur Veranstaltung beträgt zwei Euro.