Newsletter der Initiative Pro Integration berichtet über das Buch 'Pfade im Revier - Pfade ins Revier'

5. Pfade ins Revier - Wanderungsgeschichten im Ruhrgebiet
Schreibwettbewerb für Essener Kinder und Jugendliche: das Ruhrgebiet
als Region, in die Menschen einwandern und in der Menschen täglich
unterwegs sind
Jugendliche zeigen in beeindruckender Weise ihre Lebenswege ins Revier
und im Revier / Ein Buch, das hilft zu verstehen und das selbst zur
Diskussion führt
"Die Welt ist groß, sagen die Menschen,
wenn sie einsam sind 
und sich klein fühlen."
Narges Shafeghati (15 Jahre) aus: Pfade ins Revier �
Ein Pfad ist bekanntlich ein schmaler Weg ohne viele Abzweigungen. Nur
schwer ist er im Gelände zu sehen, von Menschen kann er deshalb
zumeist nur hintereinander begangen werden. Doch Pfade gibt es
überall. Auch in der Medizin und in der Computertechnik. Einmal fassen
sie optimale Behandlungswege zusammen, einmal bezeichnen sie eine
bestimmte Abfolge von Verzeichnissen, um an eine bestimmte Stelle
eines Dateiensystems zu gelangen. Es gibt Trampelpfade, schmale Pfade,
ausgetretene aber auch krumme. Also ein vielseitiges Spektrum von
Bedeutungsvarianten, für die der Begriff steht. Pfade. Wege.
Wanderwege. Und � und � und � Der Begriff passt zum Ruhrgebiet und zu
den Menschen, die dort hingezogen sind, um ihr Glück zu suchen.
Woher kommen diese Menschen? Warum? Welche Wege sind sie gegangen, um
ins Ruhrgebiet zu kommen? Wohin genau wollen sie?  Was nehmen sie
dabei auf sich? Was wollen sie wirklich? Und ihre Kinder? Auch da
jagen sich die Fragen. Es geht um Integration, darum, wie diejenigen,
die ins Ruhrgebiet kommen, mit denen zusammen leben, die schon da
sind. Wie können sie, so unterschiedlich sie von ihrer Herkunft sind,
eine gemeinsame  Zukunft gewinnen? Wie kann das geschehen? Was ist zu
tun?
Und diejenigen, die schon immer im Ruhrgebiet leben? Die dort ihre
Heimat gefunden haben? Was ist mit ihnen? Ist ihre Wanderschaft zu
Ende? Oder geht sie jetzt erst richtig los? Auch hier ist nach den
Kindern zu fragen.
Die jetzt herausgekommene Anthologie Pfade ins Revier � Pfade im
Revier kann auf alle diese Fragen Antworten geben. Direkt und
indirekt. Die Essener Kinder und Jugendliche haben ihre Texte im
Frühsommer 2008 verfasst. Wie schon bei den drei Vorgängerprojekten
Fremd und doch daheim?!, Dann kam ein neuer Morgen und Heute ist Zeit
für deine Träume wurden Tausende von Flyern verteilt, wo immer Kinder
und Jugendliche in Essen waren und zu Hause sind. Sie haben sich
dieser neuen Herausforderung gestellt, und zwar auf bemerkenswerte
Weise. Ihre Texte lassen sich als Standortbestimmung verstehen, als
Zustandsbeschreibung. Sie sind zudem von einer beeindruckenden
literarischen Qualität.
Pfade ins Revier � Pfade im Revier
Andreas Klink, Artur Nickel (Hg.)
Ein Lesebuch
(mit zahlreichen S/W-Fotos von Andreas Klink)
Geest-Verlag 2008
ISBN 978-3-86685-148-1
(pb)