Niedersächsischer Preis der SPD- Frauen geht an Marianne Semnet
Zweiter Preis des Niedersächsischen Preises der SPD-Frauen geht an die Osnabrückerin Marianne Semnet, die im Geest-Verlag ihre Biographie 'Meilensteine. Ein Leben Im Widerstand' herausgegeben hat
(aus Mitteilungender SPD Landtagsabgeordneten Ulla Groskurt)
„Dieser
Preis ist ein kleines Dankeschön für das Engagement, den Kampf für die
Frauen und gleichzeitig ein Glückwunsch an die Frauen, dass es Marianne
Semnet gibt,“ fasste Ulla Groskurt in ihrer Laudatio die Glückwünsche
für die Osnabrücker Preisträgerin beim Niedersächsischen Frauenpreis
zusammen.
Marianne Semnet wird in den Faschismus hineingeboren und damit
gleichzeitig in die Geschichte des Widerstandes gegen ihn. Fassungslos
aber nicht wehrlos erlebt sie die Wiederbelebung des Rechtsextremismus.
In zahllosen Demonstrationen und Diskussionsrunden ist sie die
treibende Kraft. Die Einrichtung des „Gestapo-Kellers“ in Osnabrück
wäre ohne die Initiativen von Marianne Semnet nicht möglich gewesen.
Mit der Preisverleihung wurde besonders die Arbeit mit Schülerinnen
und Schülern der Erich-Maria- Remarque-Schule gewürdigt, die nach einer
Idee von Marianne Semnet in einem Buch die Abschiedsbriefe von
Widerstandskämpferinnen gegen das Naziregime zusammenstellten. Briefe
von Frauen die aus Gewissengründen und einem unbeugsamen
Gerechtigkeitssinn diesem totalitären Regime trotzten. Dafür wurden sie
von der Gestapo verfolgt, gefoltert und zum Tode verurteilt. Mit dieser
Arbeit wurde auch das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für die
eigene Geschichte geweckt. Ihnen wurde deutlich, dass der Einsatz
dieser Frauen, der wenig bekannt und selten benannt ist, vor dem
Vergessen bewahrt werden muss und viele junge Menschen davon wissen
müssen.
In dem Buch der Erich-Maria-Remarque-Schule stellt Marianne Semnet
in ihrem Vorwort einen Text von Berthold Brecht voran: „Und man sieht
nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht. „Viel mehr als
Marianne Semnet wahrscheinlich selber ahnt, ist und war sie auf dem
Weg, gestern und heute ein Licht anzumachen, damit wir sehen. Dafür
gebührt ihr unser besonderer Dank“, so die ASF-Landesvorsitzende Ulla
Groskurt zum Schluss ihrer Ausführungen.