NWZ berichtet über die Moorriemer 'Wenden'-Lesung: Facettenreiche Geschichten aus dem Alltag der Autoren

Facettenreiche Geschichten aus dem Alltag der Autoren

 

Ein Lesebuch für die Wesermarsch: Lesung im voll besetzten Moorriemer Landcafé

Die Veranstaltung dauerte zwei Stunden. Sie sollte auch Interessierten Mut machen.

Evelyn Eischeid

Bardenfleth „Den Alltag verdichten – und wenn es schlecht ist, das Gedicht vernichten“. Mit dieser Wortspielerei führte der Organisator der Schreibwerkstatt, Reinhard Rakow, im voll besetzten Moorriemer Landcafé die Zuhörer in die folgenden zwei Lesestunden ein.

Grundlage für die Lesungen zahlreicher Autoren aus der Region war die jüngst im Geest-Verlag erschienene Anthologie „Wenden – ein Lesebuch für die Wesermarsch“. Erschienen ist das Buch in Kooperation von Reinhard Rakow, der Ländlichen Erwachsenenbildung und dem Geest-Verlag. Über 100 Wesermärschler hatten sich zu Beginn des Jahres an der Buchausschreibung beteiligt, 47 von ihnen sind mit eigenen Texten im Lesebuch für die Wesermarsch vertreten.

Herausgekommen ist eine spannende, facettenreiche Sammlung von Geschichten und Gedichten mit unterschiedlichen Stilen, Stimmungen und Sichtweisen. Und nicht einer der Schreibnovizen – das wurde im Moorriemer Landcafé klar – hätte einen Grund gehabt, sein Gedicht oder seine Erzählung „zu vernichten“.

Ob als Poesie oder als Prosa, die Autoren reflektierten und assoziierten in ihren fiktiven oder autobiografischen Texten Lebens-, Zeiten- oder Kehrtwenden, bestimmte Lebensabschnitte – manchmal heiter und voller Humor, manchmal nachdenklich und auch bedrückend.

Im ersten Abschnitt der Lesungen widmeten sich Annegret Kuilert, Ulla Frost und Ulrike Wieters-Wilcke den „Wenden des Lebens“. Ob Entscheidungen „richtig“ waren fragte sich Gundel Hellmers. Der „Baum auf dem Breithof“ veranlasste die Bernerin Gudrun Bensing, ihre Empfindungen aus der Kindheit in Worte zu fassen.

Paarbeziehungen, die Kriegszeiten, die Wesermarsch, aber auch Humorvolles und „Rätselhaftes“ machten den Abend zu einem Vorlesevergnügen, das manchem Besucher Mut machte, vielleicht einmal die Runde der Schreibnovizen einzusteigen.

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