NWZ berichtet über Lesung Reinhard Rakows in Dötlingen: Eindrückliche Sprache in Kombination mit Musik

 

Lesung Reinhard Rakow liest aus „Atempause“ und „Konzert im Schloss“ – Günter Berger am Klavier

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Reinhard Rakow las aus seinen Büchern „Atempause“ und „Konzert im Schloß“. BILD: Nikola Nording  Bild vergrößern

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Dötlingen - Sie hätten wohl auch gleichzeitig auftreten können: Autor Reinhard Rakow und Musiker Günter Berger bei der Lesung des Schreibers Rakow am Freitagabend im Lopshofcafé in Dötlingen.

Reinhard Rakow las aus seinen neuen Büchern „Atempause“ und „Konzert im Schloß“ – Berger unterbrach die Lesung von Zeit zu Zeit mit einigen Stücken am Klavier. Diese waren allerdings so gut an das Gelesene von Rakow angelehnt, dass Melodie- und Sprachfluss wohl auch ohne Weiteres übereinander hätten liegen können: Mal leise plätschernd mit Schumanns „Der Dicher spricht“ oder donnernd, wie das zuvor beschriebene Gewitter, mit einer Prélude von Olivier Messiaen, passte sich Berger der jeweiligen Stimmung des gelesenen Textes an. Keineswegs ein Zufall: Nach der Lektüre der Texte hatte Berger die Stücke für die Lesung ausgewählt und sie Rakow präsentiert, so dass sie sehr gut aufeinander abgestimmt waren.

Reinhard Rakow las die Auszüge aus seinen Büchern sehr bedächtig. Detaillierte Beschreibungen und bildliche Sprache zeichneten die Texte aus, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven immer wieder um die menschliche Existenz und ihre Probleme drehen.

Seiner Beschreibung eines erfolglosen alternden Buchautoren folgten die 25 Besucher der Lesung gespannt. Der Schreiberling drückt sich vor der Fertigstellung eines Essays, schwelgt stattdessen in Erinnerungen und macht sich Gedanken über seine Existenz.

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Den dahinfließenden Text unterbrach Rakow immer wieder durch krasse Wendungen: Bei der Beschreibung eines Gewitters zum Beispiel sprach er schneller, lauter und nutzte – ganz bewusst – fast vulgäre Worte, um die Wendung der Geschichte deutlich zu machen.