NWZ berichtet über Lesung von Reinhard Rakow im Atelier Honazuni
Eine Ehre für die Gäste im Honazuni
Elsfleth
(cs). Es sprudeln die Informationen, Worte bahnen sich mitunter
abgehackt ihren Weg in den Raum: Jeden 15. des Monats treffen sich im
Atelier Honazuni in Neuenfelde, um dem Berner Reinhard Rakow zu
lauschen.
Ohr:Zeit
heißt die Veranstaltung – und wieder gab es gehörig was auf die Ohren.
Es war ein kleiner erlesener Kreis, der sich im Honazuni traf. „Sonst
ist es wesentlich voller, aber das gute Wetter hält doch viele draußen
fest“, räumte Ulrike Wieters-Wilcke, die mit ihrem Mann Stefan Wilcke
das Honazuni seit dreizehn Jahren leitet, ein. „Oder sie gucken alle
den Film über Marcel Reich-Ranicki im Fernsehen“, fügte Reinhard Rakow
schmunzelnd hinzu. Er genießt die Vertrautheit zwischen sich und den
Gästen, sitzt keinen Meter vom Publikum entfernt.
Jeden 15. des
Monats trifft man sich im Honazuni, um den Lesungen von Reinhard Rakow
zu lauschen, einige Gäste sind längst Stammzuhörer. Seit einem Jahr
finden die Lesungen im Honazuni statt, und mit der Veranstaltung am
Mittwoch wurde das erste Dutzend vollgemacht. Diese Lesereihe sei für
„Menschen mit offenen Ohren, offenen Hirnen und offenen Herzen
gedacht“, sagen die Veranstalter.
Roman in Rohfassung
An
diesem Abend las Reinhard Rakow Roman „SchlossLebensWert“, der
allerdings noch nicht fertig ist. Darin geht es um den Umgang einer
zukünftigen, ausschließlich an Nützlichkeit orientierten Gesellschaft
mit „unnützem“ Leben, besonders mit alten Menschen.
Die Gäste im
Honazuni konnten sich geehrt fühlen, waren sie doch die ersten, die
diese Zeilen zu Ohren bekamen. In gemütlicher Runde folgten sie seinen
Worten aufmerksam und mit seinen detailgetreuen Schilderungen von
Orten, Gegenständen oder Stimmungen zog er sie bald in seinen Bann.
„Ich bin bekennender Romantiker“, gab der Autor zu, der 1952 in Hessen
geboren wurde, lange Zeit als Jurist, Maler und Schreiber in Oldenburg
arbeitete und seit einem Jahr in Berne lebt. Doch mit Romantik hatten
seine, in manchen Situationen schockierend genau beschriebenen
Ausführungen, nicht viel zu tun.