NWZ schreibt:Mit radikalen Fragen zurück in alte Heimat Literatur Edewechts ehemaliger Kulturfreunde-Vorsitzender Reinhard Rakow liest in Jeddeloh I

Mit radikalen Fragen zurück in alte Heimat

Literatur Edewechts ehemaliger Kulturfreunde-Vorsitzender Reinhard Rakow liest in Jeddeloh I

Reinhard Rakow (links) im Gespräch mit der Berliner Autorin Marianne Pumb. BILD: Holger Glück 
Zum 60. Geburtstag des Autors sind im Geest-Verlag zwei neue Romane erschienen. Auf seiner Lesereise macht Rakow am Sonnabend, 11. Februar, auch in Jeddeloh I Station.

VON DORIS GROVE-MITTWEDE

EDEWECHT - In der Jeddeloher Baptistenkirche hat Reinhard Rakow, als er noch Vorsitzender der Edewechter Kunstfreunde war, manche Veranstaltung ausgerichtet – nun kehrt er als Akteur zurück und wird von seinem Amtsnachfolger, Jack Morin, empfangen: Am Sonnabend, 11. Februar, wird den 60-Jährigen die fünfte von sechs Stationen einer Leserreise an der Jeddeloher Damm führen. Vorstellen wird der Autor Reinhard Rakow an diesem Abend, während seiner 90-minütigen Lesung, Passagen aus seinem Roman „Atem-Pause“, der ebenso wie sein Roman „Konzert im Schloss“ Anfang Februar im Geest-Verlag (Vechta) erschienen ist.

Vielfältig künstlerisch tätig sein und auf verschiedenen „Bühnen“ Kulturarbeit leisten – dafür stand Reinhard Rakow, der heute in Berne/Wesermarsch lebt, schon zu seiner Edewechter Zeit. Seit den Achtzigern arbeitete der gebürtige Hesse, der aus Gelnhausen stammt und in Frankfurt und Bielefeld Rechtswissenschaften und Psychologie studierte, als Jurist in der Gemeinde. Ehrenamtlich leistete der Rechtsanwalt und Notar vielfältige Kulturarbeit; sechs Jahre lang war er Vorsitzender der Edewechter Kunstfreunde und begründete und organisierte Veranstaltungsreihen wie „Mnemosyne“, „Süddorfer E-Musik“ und die „Edewechter Kunsttage“. Mit Musik, Malerei und Literatur befasste sich Rakow in Feuilletonbeiträgen – doch nicht nur das: Er malte und schrieb „gegen den Strich“, verfasste Lyrik, Erzählungen und Essays und seit einigen Jahren konzipiert und komponiert er Romane. Rakows Gedichte und Prosatexte wurden zum Teil vertont, unter anderem von Günter Berger und Violeta Dinescu. Rakow schrieb und schreibt für Literaturzeitschriften („Neue deutsche Literatur“ und „dO!PEN“) sowie für verschiedene Anthologien. Seine Arbeiten stellt er seinem Publikum in Lesungsreihen (wie „Ohr:Zeit“) oder vielfach bei Konzertlesungen (wie auch in Jeddeloh) vor.

Kulturarbeit prägt Rakows Leben auch in der Wesermarsch, wo der Autor seit 2009 lebt. In Berne organisierte er – Veranstalter ist die Gemeinde – bereits zum 3. Mal die „Berner Bücherwochen“, ein Kulturfest mit Lesungen, Konzerten und Vorträgen, das ein jährlich wechselndes Motto hat, zu dem stets eine Anthologie erscheint. Klassische Konzerte (z.B. in der Deichkirche Warfleth mit seiner hervorragenden Akustik) und Lesungen, z.B. mit der Schauspielerin Hannelore Hoger, sowie Schulprojekte, die es auch schon zu Edewechter Zeiten gab, bietet er zudem an. Und er schreibt und schreibt: Nach „Sonnenklirren“ und seinen beiden neuen Romanen „Atem-Pause“ und „Konzert im Schloss“ widmet er sich erneut radikalen Fragen – in seinem Roman „LebensWert“, an dem er jetzt arbeitet.