Presse berichtet ausführlich von Buchpremiere Helga Bürster 'Das verschwundene Dorf'
Der Delmenhorster Kurier schreibt:
Helga Bürster stellte ihren historischen Roman vor
Vor der nächtlichen Schwärze hob sich die St. Firminuskirche ab. Ihre
Mauern wurden, wie üblich, vom Scheinwerferlicht bestrahlt. Doch auch
durch die Fenster drang am Freitagabend noch Licht nach draußen. Hier
fand nämlich die Premiere von Helga Bürsters neuem Roman 'Das
verschwundene Dorf' statt. In der wunderschönen Kulisse der Kirche
wurden die zahlreichen Besucher der Lesung auf eine Reise ins späte
Mittelalter in der Geest entführt.
'Ich
wohne in Dötlingen und habe in den neunziger Jahren verfolgt, wie das
Dorf Norddötlingen ausgegraben wurde', erzählte die Autorin. 'Ich fand
das sehr spannend, und es ist mir im Gedächtnis geblieben. Und jetzt
war es an der Zeit, eine Geschichte daraus zu machen.' Vor einer Woche
ist der Roman nun erschienen. Es ist Bürsters viertes Werk, aber der
erste historische Roman. 'Man muss viel recherchieren, aber es ist auch
sehr spannend.'
Begegnung mit Graf Gerd
Historische
Grundlagen ihres Werkes sind das Dorf Norddötlingen und der
Delmenhorster Graf Gerd. In der Geschichte besucht der gerade an die
Macht gekommene Graf Norddötlingen und betrinkt sich mit den Bauern im
Gasthaus. Er lernt Berchte kennen, die weibliche Hauptfigur des Romans.
Berchte ist heilkundig und hat einen Jungen geheilt, der mit einer
Gruppe Kaufleuten unterwegs gewesen war, die überfallen wurde. 'Es war
Graf Gerd mit seinen wilden Gesellen, der die Kaufleute überfallen hat.
Das hat er ja gerne gemacht', erklärte Helga Bürster den Zuhörern.
An historischen Fakten orientiert
'Es
ist der erste Roman, bei dem ich mich komplett an das Exposé gehalten
habe. Ich habe mich sozusagen an historischen Gegebenheiten
entlanggehangelt.' Insgesamt hat die Arbeit am 'Verschwundenen Dorf'
eineinhalb Jahre gedauert. 'Ich habe dabei viele interessante Leute
kennengelernt.'
Doch nicht nur die Auszüge aus dem Roman sorgten
am Freitagabend für mittelalterliches Ambiente. Auch das Ensemble für
mittelalterliche Musik der Kreismusikschule Oldenburg leistete einen
Beitrag. Es war ein Wechselspiel zwischen Lesung und Musik: Nach jeder
gelesenen Passage spielten die fünf Mädchen mittelalterliche Lieder und
verstärkten so das Gefühl, in einer anderen Zeit gelandet zu sein.
Vier
Textauszüge gab es für die Besucher der Lesung zu hören: Vom Überfall
auf die Kaufleute aus Lübeck, von Graf Gerds Trinkgelage mit den
Bauern, dem Ärger der Norddötlinger mit den Wilshusern
(Wildeshausenern) und wie der Junge, den Berchte dereinst heilte, Jahre
später nach Norddötlingen zurückkam und sich bei seiner Retterin
bedankte.
Welche Überraschungen die Handlung noch bereithält,
wurde nicht verraten. 'Sie sollen das Buch ja auch noch lesen.' Nach
der Lesung konnten die Besucher das Buch kaufen und signieren lassen,
Fragen stellen oder bei einem Glas Wein und kulinarischen Genüssen aus
dem Lopshof-Café ins Gespräch kommen.
Die Buchpremiere hat der
Landkreis Oldenburg ausgerichtet. Insgesamt drei Termine umfasst die
regionale Lesereise. Nächstes Jahr gibt es weitere Termine. Wer die
Premiere in Dötlingen verpasst hat, hat vorerst am 30. Oktober in der
Bassumer Freudenburg und am 6. November im Wildeshauser Rathaussaal die
Gelegenheit, in die Vergangenheit einzutauchen.
Das verschwundene
Dorf: Historischer Roman über den Raubgrafen Gerhard von Oldenburg und
Delmenhorst und ein verschwundenes Geestdorf. Geest Verlag, ISBN
978-3-86685-212-9, 338 Seiten, 12,50 Euro