Wildeshausen - Eine fiktive Familiengeschichte, die für reale Schicksale steht: So lässt sich wohl „Blaue Buche“ am besten zusammenfassen. Geschrieben hat den Emsland-Roman Renate Blauth. Die Wildeshauser Autorin hatte bisher Bücher veröffentlicht wie „Wilder Wermut“ und „Glück häff väle Gesichter. Geschichten und Gedichte up Platt“.

 

In ihrem neuesten, 440 Seiten umfassenden Werk mit mehreren Farbabbildungen, das im Geest-Verlag erschienen ist, spielt die Geschichte im Dorf Wahn mitten auf dem Hümmling. Es fiel den politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen im 20. Jahrhundert zum Opfer. „Eine einzigartige Geschichte, so einzigartig wie die Blaue Buche, die für die Menschen des Dorfes eine besondere Bedeutung hatte“, kündigt der Geest-Verlag an.

 

Vor dem Hintergrund des realen politischen Geschehens entwickelt Renate Blauth die Geschichte der Ausradierung des Ortes Wahn zugunsten eines militärischen Schießplatzes und der Umsiedlung der Menschen unter anderem nach Rastdorf. Auch das Emslandlager Esterwegen, die polnisch gewordenen Städte Haren und Meppen – das ganze Emsland und der Landkreis Cloppenburg standen nach Kriegsende für einige Jahre unter polnischer Besatzung – spielen in diesem Roman eine Rolle.

 

Blauth, geboren 1942 in Vechta, aufgewachsen in Dinklage, studierte Lehramt an der pädagogischen Hochschule in Oldenburg und unterrichtete viele Jahre an einer Grundschule in Wilhelmshaven. Der Suche nach dem eigenen Vater widmete sie ihren ersten Roman „Späte Spuren“. Das Interesse der Wildeshauserin liege vor allem auf der Darstellung individueller Schicksale vor dem Hintergrund realer historischer Geschehnisse.

 

„Blaue Buche“ ist sowohl im Geest-Verlag als auch im Buchhandel erhältlich.