Presseinfo: Ehrlich, offen und ergreifend - Marianne Pumbs 'Unter uns Pastorentöchtern ...'

Presseinformation Nr. 429
vom 9.12.2009

Ehrlich, offen und ergreifend

Marianne Pumbs Roman über Ausgrenzung ‚Unter uns Pastorentöchtern ...’
versteht sich als Lehrbeispiel des Fühlens von Ausgrenzung weit über das DDR-Schicksal hinaus
Premiere im Berliner Café Canapé begeisterte das Publikum

Marianne Pumb
Unter uns Pastorentöchtern ...
Roman
Geest-Verlag 2009
ISBN 978-3-86685-217-4
ca. 140 S.
11 Euro

Da wird eine erwachsen in der DDR. Sie hat das Glück - oder Pech, Pastorentochter zu sein. Marianne Pumb erzählt in ihrer Geschichte, wie es sich anfühlt, Ausgrenzung zu erleben. Es geht ihr dabei nicht um eine historische Dokumentation, auch wenn erlebte Fakten eine wichtige Rolle spielen. Vielmehr geht es um Darstellung von Wirkungsmechanismen einer Ausgrenzung, die sie in literarische Handlung umsetzt: Das Heranwachsen und spätere Erwachsensein der Protagonistin bis kurz vor dem Mauerfall. Wie versteht das Kind, die Jugendliche ihr ,Anderssein', ihr ,Nicht-Pioniersein', ihr ,Christsein', ihr ,Frausein'?
Sie erlebt nicht nur Ausgrenzung, sie grenzt auch selber aus, will Macht spüren, erlebt auch Macht. Das alles ist in einem atemberaubenden Tempo erzählt, mal aufwühlend, mal heiter, mal traurig, so wie sich Leben vollzieht. Ein Roman, der weit über „die DDR“ hinausgeht, der grundsätzlich das Funktionieren von Ausgrenzung
aufdeckt, aber auch eine mögliche Gegenwehr.
„Wir konnten fliegen, über die Mauer, über Berlin, mit der S-Bahn quer
durch. Wir waren nicht in der FDJ, wir haben nicht das rote Fähnchen
geschwenkt, wären liebend gerne nicht ausgegrenzt gewesen, haben
anderen die blanke Zunge gezeigt, sind vor dem Mauerbau geflohen oder
mussten bleiben - wir: das sind mehrere Generationen ab 1945. Die
letzte ging dann in Berlin und Leipzig und anderswo auf die Straße, in
die Gottesdienste, floh nach Ungarn, wollte ein anderes Leben. Ja,
Frauen, Pastorentöchter, Menschen können fliegen, über Grenzen und
Ausgrenzungen hinweg."
Dr. J. Monika Walther an Marianne Pumb
Die Premiere im Berliner Café Canapé begeisterte das Publikum. Jeder der Beteiligten fand eigene Punkte der Ausgrenzung wieder, aber auch das Gefühl, selber auszugrenzen, Macht zu spüren. Kein Wunder, dass es lange Diskussionen und Gespräche gab.

Marianne Pumb
lebt in Berlin, geb. 1961 in Neubrandenburg, Arbeits- und Lebenserfahrungen u. a. als Kranken- und Gemeindeschwester, im Sekretariatsdienst, in Beratungs- und Vortragstätigkeit. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, im Geest-Verlag erschienen Lyrik und Kurzprosa: Limettensonne (2003), Mit Flügeln flinkeln (2005), Die Liebe scheint wirrich (2008).
Gerne übersenden wir Ihnen ein Rezensionsexemplar. Zudem steht Ihnen die Autorin auch zu einem Gespräch zur Verfügung.
Büngen, Geest-Verlag