Presseinfo: Reinhard Rakow stellt zwei neue Romane vor Doppelbuchpremiere in Lemwerder, Seefeld und Berne

Reinhard Rakow stellt zwei neue Romane vor
Doppelbuchpremiere in Lemwerder, Seefeld und Berne
Erste Lesung am 3.2. in der Begu, 20:00 (Café)

Liebe, Geld, Tod — der Stoff, aus dem das Leben gewirkt ist, bildet auch die Folie für Reinhard Rakows Erzählung "Dass alles so rein bleibt", die Geschichte vom Niedergang eines landwirtschaftlichen Hofes. In den Hauptrollen wirken eine Bauersfrau, die drei Jobs zu stemmen hat, ihr Mann, der seinen Frust in sich hineinfrisst, ein Sohn, der wegen seiner Neurodermitis von (fast) allen gemieden wird, in den Nebenrollen u. a. eine Englischlehrerin, die es mit einem Schüler treibt, viele viele Stallhasen, sowie Lieder von Gustav Mahler. "Dass alles so rein bleibt"  (der Titel verweist auf Walt Whitmans Gedicht "Ode an den Mist"), erzählt aus der Perspektive der Mutter und des Sohnes, ist ein sprachlich virtuoser Text, in dem sich Deftiges und Zärtliches, Drastisches und Berührendes, harte Realität und süßer Traum auf engstem Raum begegnen — und der nebenbei eine grandiose Hommage enthält an die wahren Herrscher und Helden der Höfe: die Bauersfrauen.

Den ersten Teil des über hundert Buchseiten langen Texts stellt Rakow dem Publikum im Café der Begu am Freitag, 3.2., 20:00 Uhr, vor. Die Lesung ist Bestandteil einer außergewöhnlichen "Doppel-Buch-Premiere" — Rakow präsentiert nämlich gleich zwei neue Romane, "atem~pause" und "Konzert im Schloss". Teil 2 der Erzählung folgt am Samstag, 4.2., in der Seefelder Mühle, Teil 3 in der Kulturmühle Berne am Sonntag, 5.2. (beide 19:00 Uhr). Jede Veranstaltung dauert ca. 90 Minuten, der Eintritt ist frei. Mit Lesungen in Dötlingen, Edewecht und Oldenburg, jeweils eine Woche später, wird die "Premierentour" abgeschlossen.

Leseprobe

Dass alles so rein bleibt
 
       
Ich hab mir das nicht ausgesucht, das hier. Den Hof. Das schrotte Haus. Den Misthaufen. Die leeren Kuhställe. Die brachliegenden Äcker. Ich hab mir das nicht ausgesucht. Glaub nur nicht. Aber jeder muss tun, wo er hingestellt ist, sag ich immer. Von nix kommt nix, das kannste dir merken, sag ich Rolf immer, wenn er wieder mal mosert. Aber das willst du ja nicht verstehen, sag ich, Du gondelst bloß den ganzen Tag mit deinen Debilen durch die Gegend und abends hängst du rum vorm Computer, oder bist am Telefonieren, den feinen Mann markiern. Ach Rieke, meint Rolf dann, wenn er gut drauf ist und legt mir seinen linken Arm um die Schulter und sich die rechte Hand hinters Ohr, Horch mal, Rieke, horch mal. Hörste den Motor? Der ist von der Bartwickelmaschine. Soon Bart ham deine Witze, nämlich.

Zu den Büchern

Verteilt auf sprachlich wie inhaltlich unterschiedliche Kapitel, romanhaft miteiander verwobene Erzählungen, Prosa und Lyrik, verhandeln beide Bücher Grundfragen der menschlichen Existenz. "atem~pause" konzipiert als "Roman in vier Sätzen", beginnt mit der Zeile "Stell dir vor, dein Atmen pausiert ...". Über "Konzert im Schloss", einen "Roman in Fetzen", schrieb die Berliner Schrifstellerin Marianne Pumb: "Es ist eine große Gesellschaftskritik darin, eine Anfrage an das Leben, wie wir miteinander, aneinander vorbei leben ... dieses Extreme an Hässlich- und Grausamkeit, Verrat und Lüge, aber auch an Sehnsucht nach Nähe,  geliebt zu werden, nach Wärme, Zartheit, diese Ambivalenzen ..."

Auf dem Weg von der "Aria" der "Atempause" bis zu den "Nägelschlägen" des "Konzerts im Schloss" macht der Leser Bekanntschaft mit einem vielköpfigen Personal -- Polarforscher und Staatsanwalt, Krebskranker und Junkie, Arzt und Architekt, Kind und Greis, Lehrerin, Unternehmerin und vielen anderen -- kunstvollen Facettierungen des immerselben "literarischen Ichs", von Rakow ausgestattet mit einer jeweils eigenen, unverwechselbaren Sprache.  In deren Glanz und Wucht entwickeln sich Situationen voll von Tragik und Dramatik auf ergreifende Weise. Oft wird einem der Atem stocken, auch, weil sich unbequeme, verstörende Fragen auftun. Gewiss: Dieses Roman-Duo fordert seine Leser. Doch die werden auch reich beschenkt — mit einer kompromisslosen, packenden  Prosa, dicht unterfüttert von Zeit- und Ideengeschichte, mit berührender Lyrik und einem mitreißenden Erzählstrom, in dem Momente der Hoffnung und des Glücks auffunkeln wie Tropfen, in denen sich Sonnenlicht bricht.

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"atem~pause. roman in vier sätzen", Geest-Verlag 2012, ISBN 978-3-86685-335-5, und "Konzert im Schloss. Roman in Fetzen", Geest-Verlag 2012, ISBN 978-3-86685-336-2, jeweils 17,50  , lieferbar ab 3.2.2012.

Lesetermine
Erste Woche
Freitag, 3.2., 20:00, Begu Lemwerder
Samstag, 4.2., 19:00, Seefelder Mühle
Sonntag, 5.2., 20:00, Kulturmühle Berne

Termine der zweiten Premieren-Woche:
Freitag, 10.02., 19:30, Lopshof Dötlingen
Samstag, 11.02., 20:00, Baptistenkirche Jeddeloh (mit Volkmar Stickan, Violoncello)
Sonntag, 12.02., 17:00, Wilhem13, Oldenburg (mit Gerhard Böhm, Percussions, und Peter Löffler, Gitarre)

Autor

Reinhard Rakow, geboren in Gelnhausen/ Hessen, Studium Jura und Psychologie, langjährige Tätigkeit als Rechtsanwalt und Notar, ist Verfasser von Lyrik, Prosa, Essays und journalistischen Texten; in Feuilletonbeiträgen rezensiert er Bildende Kunst, Literatur und Theater, Musik und Tanz. Zahlreiche literarische Veröffentlichungen in diversen Literaturzeitschriften und Anthologien, ("doPen!"-Preisträger 2008), bisher drei Buchveröffentlichungen, zuletzt die Novelle "Sonnenklirren" (Geest-Verlag 2009).

Verlag

Geest-Verlag Vechta-Langförden, www.geest-verlag.de
Ansprechpartner: Alfred Büngen, Verleger