„Rotes Donaumoos“ ist der Titel einer Familiensaga des Sprockhöveler Künstlers Gerhard Gröner. Die Premierenlesung des umfangreichen Romans fand am vergangenen Freitag auf Einladung der Kunst- und Kulturinitiative in der Artothek statt. Die Verleger Alfred Büngen und Ingeborg Witzlau vom Geest-Verlag waren extra aus in Vechta angereist, um ihrem Autor zu lauschen.

Gröner erzählt die Geschichte vierer Generationen der Familie Geyer, deren Ursprünge in der kargen Landschaft der Schwäbischen Alb liegen. Die Familiengeschichte ist eingebettet in die Zeitgeschichte: Zwei Kriege und die unterschiedlichen Lehren daraus sind häufig Anlass für familiäre Zerwürfnisse. Der Existenzkampf im unwirtlichen „Donaumoos“ und die Sehnsucht nach einem besseren Leben, nach Liebe und Respekt ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Im Anschluss an die Lesung entspann sich unter den etwa 25 Besucher/Innen eine interessante Diskussion: Sind die Jugendlichen heute nicht mehr bereit, sich aktiv für Frieden und Freiheit zu engagieren?  

Gerhard Gröner beeindruckte die Zuhörer durch eine vielschichtige, lebensnahe Erzählweise. Seine eigenen familiären Wurzeln liegen ebenfalls  im Schwäbischen, das er ebenso einfühlsam zeichnet wie seine Figuren.

Die Artothek bot mit ihrer kultivierten, anregenden Atmosphäre eine geeignete Lokalität, auch für die Bilder, die der Autor an einer Wand präsentierte. „Reduzierte Leichtigkeit“ ist der Titel seiner Werke, die bis zum 19. Dezember in der Artothek zu sehen sind. Öffnungszeiten: dienstags und freitags, 16.00 bis 18.00 Uhr (geschlossen 7. November).

Wer sich mit Gerhard Gröner bei einer Tasse Kaffee persönlich über seine Kunst unterhalten möchte, wird ihn am 21. November 16.00 bis 18.00 Uhr in der Artothek antreffen. (Gevelsberger Straße 13, Sprockhövel-Haßlinghausen, Tel.: 02339-126719)

Karin Hockamp 

Foto: Gerhard Gröner (Mitte) mit Alfred Büngen und Ingeborg Witzlau vom Geest-Verlag (Foto: Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel e.V.)