Prof Dr. Arnold Schäfer verstarb am vergangenen Freitag
Am vergangenen Freitag verstarb nach schwerer Krankheit Prof. Dr. Arnold Schäfer (* 31. Dezember 1926), der viele Jahre als Allgemeinpädagoge an der Universität Vechta gelehrt und geforscht hat und mit seinen Vorlesungen und Seminaren auch Verlagsleiter Alfred Büngen, seinen damaligen Studenten, geprägt hat. Vor allem waren seine Grundzüge, dass die empirische Forschung in keiner Weise die philosophische Reflexion ersetzt, seine starke Betonung der ethischen Dimension der Erziehung und seine an alle Pädagogen gerichtete Aufforderung, im Erziehungsprozess stets an der Verwirklichung einer Gesellschaft von freien und gleichen Menschen mitzuwirken. Und er prägte durch sein pädagogisches Handeln auch die gemeinsame Seminarbeit mit Philosophen, Germanisten, Historikern und anderen Wissenschaftlern in intensiven Wochenendseminaren und anderen gemeinsamen Ausbildungsveranstaltungen. Gerne erinnert sich Verlagsleiter Alfred Büngen an seine eigene Examensprüfung in der Pädagogik, in der die Prüfung zusammen mit der auch bereits verstorbenen Philosophin Ingetrud Pape zu einem nächtlichen Diskurs über Erziehung geriet, die einen völlig überforderten Prüfungsvorsitzenden zurückließ, der hoffte, dass diese eigenartige Prüfung doch bald zu Ende gehen würde.
Es war uns als Verlag eine besondere Freude, die Festschrift zu seinem 80ten Geburtstag, 'Identität als Lebensthema', herausgeben zu dürfen, nicht wissend, dass ihn schon bald darauf ein schwerer Krankheitsschlag ereilen würde. Noch bestens in Erinnerung ist uns ein äußerst lebendiger Gesprächsabend mit ihm und seiner Frau einige Wochen nach Erscheinen der Festschrift, in dem lange über die Möglichkeiten geschlechtsspezifischer Entwicklungen der Integration diskutiert wurde.
Sein Tod ist ein schmerzlicher Verlust für viele Menschen. Die Beisetzung findet an diesem Freitag statt.
Zeichnung von Helga John-Winde (entnommen dem Band 'Identität als Lebensthema', Geest-Verlag)