Reinhard Rakow - notturno (Literatur in schwierigen Zeiten)
notturno
nächtens in meiner klause türme ich
akten zähle ich zahlen quirle ich lettern.
niemand stört. kein radio dudelt sogar
das telefon schweigt. kein laut aus dem haus
kein laut auf der straße nur selten das
flüchtige rauschen nachtgeiler reifen die
wichtiges zu versäumen vermeinen.
erhabene stille.
der kater reckt sich
und tunkt eine pfote ins heilig nüchterne
wissen zu zwein allein zu sein auf der welt.