Rette sich, wer kann? - Tolle Rückmeldungen - Bitte Audio- oder Video-Einlesungen vornehmen und zuschicken

Tolle Reaktionen gibt es auf die Anthologie: Rette sich wer kann. So gibt es Planungen für eine Online-Videolesung, für Lesungen im Sommer und Herbst, die präsent stattfinden sollen. Wir würden uns über Video- oder Audio-Einlesungen freuen, die wir dann auf unserer Webseite und auf unserem Videokanal bei Youtube veröffentlichen würden. Viele Autoren werben auch auf Facebook etc. für das Buch. Hier zum Beispiel Kiki Tabiri Lee

 

Presseinformation

coverwiderstandRette sich, wer kann?

Der kleine Alltag des Widerstands in
Gedichten, Geschichten und Berichten

herausgegeben von
Cornelia Eichner, Alfred Büngen,
Gunnar Evang und Holger Evang-Lorenz
Geest-Verlag, Vechta 2021

ISBN 978-3-86685-790-2

436 S., 14,80 Euro

Rette sich, wer kann? Der Befehl an eine Schiffsbesatzung, wenn koordinierte Rettungsmaßnahmen abgeschlossen oder aus­sichts­los geworden sind, wurde bewusst bei der Ausschreibung mit einem Fragezeichen versehen. Denn auch im heutigen gesellschaftlichen Alltag gibt es eine Vielzahl von Aktivitäten, die sich gegen den Abbau demokratischer Rechte, gegen Rechtsradikalismus und soziale Entrechtung zur Wehr setzen, die Beispiele demokratischen Widerstands in Erinnerung halten. Mehr als 500 AutorInnen aus allen Teilen der Bundesrepublik, Österreich und der Schweiz beteiligten sich mit Beiträgen, die diesen Widerstand im Alltag in Geschichten, Gedichten und Berichten aufzeigen. Viele der Texte, geschrieben von AutorInnen verschiedenster Erfahrung und unterschiedlichstem Alter, sollten Eingang in den Schulunterricht finden, um auch jungen Menschen die Tradition demokratischen Widerstands zu vermitteln. 90 AutorInnen wurden von der Herausgeberjury für die Aufnahme in das Buch ausgewählt

Widerstand gegen jegliche rassistische oder sexistische Entwertung von Mitmenschen ereignet sich in aller Regel von unten, selten von oben. Der Geest-Verlag stellte sich mit der Ausschreibung dieser Anthologie und zugleich des Schreibwettbewerbs die Aufgabe, literarisch Beispiele dieses Widerstands durch das Schreiben von AutorInnen aus ganz Europa erfassen zu lassen. "In öffentlichen Verkehrsmitteln, am Arbeitsplatz, an Schulen, Universitäten und in der Nachbarschaft. Es sind manchmal sehr mutige Aktionen des Widerstands, manchmal eher unscheinbare. Widerstand gegen Faschismus, Nationalismus und Antisemitismus entsteht als Antwort auf konkrete Diskriminierung und reagiert auf den uns zunehmend begegnenden Alltags-Faschismus. So ernüchternd es sein mag, so ermutigend ist es auch: Widerstand, der große und der kleine, entsteht fast immer in den ganz profanen Situationen des Alltags – überall da, wo Mitmenschen sich nicht damit abfinden, dass andere in ihrem unmittelbaren Umfeld entrechtet, diskriminiert und gedemütigt werden. Dort wird Widerstand spürbar. Dort ist Mut, Wachheit und Solidarität gefragt. Dort kostet Widerstand in manchen Situationen einen hohen Preis, weil Widerstand zugunsten von Menschen anderer Hautfarbe, anderer Religion, anderen Geschlechts oder anderer sexueller Orientierung niemals zum Null-Tarif zu haben ist." (aus dem Vorwort der Herausgeber)

Bemerkenswert ist auch die regionale und altrsmäßige Verteilung der über 90  AutorInnen dieser Anthologie. Deutschland Ost und West rückt hier ganz nah zueinander, wie auch alt und jung. Über die AutorInnen informiert ein ausführliches AutorINnnen-Verzeichnis am Ende des Buchs, das auch im Internet abrufbar ist (http://geest-verlag.de/shop/rette-sich-wer-kann-der-kleine-alltag-des-widerstands-gedichten-geschichten-und-berichten-hrsg)

Coronabedingt musst eine Buchpremiere in präsenter Form leider entfallen. Buchpremiere und Preisverleihung für die interessantesten Beiträge (die Gewerkschaft Ver.di und zwei der Herausgeber stifteten die Preisgelder) sollen online und oder in absehbarer Zeit präsent nachgeholt werden. Für den Herbst sind Lesungen in Ost und West geplant.

Das Buch ist ab sofort in jeder Buchhandlung, im einschlägigen Internethandel oder auch direkt beim Geest-Verlag erhältlich.

Karl J. Müller, Nüziders (Österreich)
Zeitensprünge

zwischen Häuserzeilen
grölt die Zeit vorbei
flirtet
mit vergangenen Jahren
Aschenregen
fällt auf Lederstiefel
sie sind durch die Jahre
marschiert

fremde Augen schauen
aus schlierenanfälligen Scheiben
auf widersprechende Straßen
heute ist kein Platz für Gestern
wir wollen die Fenster putzen
bis die Gesichter
nicht mehr fremd sind