Schüler am Gymnasium Mettmann bedanken sich für Lesung und Vortrag von Marie -Luise Knopp über Leben und Flucht in/aus der DDR

Liebe Frau Knopp,
Bei Ihrer gestrigen Erzählung über Ihr Leben als Mutter und Lehrerin in der DDR spürte ich, wie sich mir die Nackenhaare aufstellten. Ihre Worte lösten unzählige Fragen in mir aus, die mich auch während ihrer gesamten Schilderung nicht mehr loslassen wollten.

Wie hält man so etwas durch? Wie kann ein Mensch das verarbeiten, unrechtmäßig von seinem eigenen Staat weggesperrt und schikaniert zu werden, nur aufgrund eines für uns so selbstverständlichen Wunsches wie dem, in Freiheit leben zu wollen?
Sie schildern eindrucksvoll, wie entsetzlich sich eine solche Situation anfühlt, und trotzdem bleibt sie uns fremd.

Doch das ist es nicht. Die Welt und unsere Freiheit, in der wir leben, sind keinesfalls selbstverständlich.
Sie haben selbst erlebt, wie schnell die eigene Freiheit verloren gehen kann, eine Erfahrung, die ich hoffe, nie durchmachen zu müssen.
Und obwohl Ihre Erzählungen auch trauriger und noch erschütternder wurden, so hatte ich nie das Gefühl, dass Sie die Hoffnung verloren haben – bewundernswert.
Aus Ihrer Erzählung nehme ich für mich zwei Punkte mit.

Erstens: Wir sind nie ganz allein. Selbst in scheinbar aussichtslosen Situationen gibt es Menschen, die an unserer Seite stehen.
Zweitens: Die Welt, in der ich und meine Klassenkameraden leben, ist nicht selbstverständlich. Auch wir, als die Jüngsten in unserer Gesellschaft, tragen Verantwortung und müssen uns dieser stärker bewusst werden, sofern wir unsere Welt behalten wollen!

Für Ihre Zeit und Ihre bewegenden Worte möchte ich mich nochmal im Namen des Heinrich-Heine-Gymnasiums Mettmann herzlich bei Ihnen bedanken.

Ich hoffe, dass Sie auch zukünftig noch mit Ihrer wertvollen Arbeit das Bewusstsein zahlreicher Schülerinnen und Schüler für unsere Freiheit und Demokratie vermögen, zu schärfen.

Fabian van Laak
Schülervertretung des HHG