Schreibtipp: Komma bei Infinitivgruppen

Komma bei Infinitivgruppen
 
Als Infinitivgruppen bezeichnet man Verbgrundformen, die mindestens ein zu bei sich haben, also zum Beispiel zu laufen, getan zu haben, um nicht lügen zu müssen. Es gibt drei Fälle, in denen die Abtrennung der Infinitivgruppe durch Komma unumgänglich ist:
 
1) Infinitivgruppen, die von einem Substantiv abhängig sind. Er hat die Fähigkeit, genau zuzuhören. Seine Bemühungen, zu vermitteln und eine Lösung zu finden, waren erfolglos. Der Gedanke, es ihm heimzuzahlen, ließ mich nicht mehr los.
 
2) Infinitivgruppen, die mit als, anstatt, außer, ohne, statt oder um eingeleitet werden. Es blieb uns nichts anderes übrig, als tatenlos zuzusehen. Anstatt zu helfen, sah sie gelangweilt aus dem Fenster. Um nicht noch mehr Unheil anzurichten, gab sie alles zu.
 
3) Infinitivgruppen, die durch ein hinweisendes Wort angekündigt oder wieder aufgenommen werden. Er dachte nicht daran, nach Hause zurückzukehren. Sie war davon überzeugt, das Richtige getan zu haben. Sein größter Wunsch ist es, sich selbstständig zu machen. Sich selbstständig zu machen, dies ist sein größter Wunsch.
 
Handelt es sich in Punkt 1) und 3) allerdings um einen bloßen Infinitiv mit zu, der nicht erweitert ist, ist das Komma nicht obligatorisch, darf aber gesetzt werden. Meine Lust(,) mitzumachen(,) hielt sich in Grenzen. Ich dachte gar nicht daran(,) zu kommen.
 
 
 
 
   

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