Schreibtipp - Kommasetzung bei Verbindungen aus Satzglied und Nebensatz

Kommasetzung bei Verbindungen aus Satzglied und Nebensatz am Satzanfang oder -ende

 

Die Kommasetzung ist im Grunde das Einfachste der gesamten Rechtschreibung. Das kann fast jeder. Die Schwierigkeiten beginnen ja erst mit der tiefer gehenden Frage „Wohin?“.

Geläufig ist die Regel, dass zwischen Neben- und Hauptsatz ein Komma steht: Weil Alkohol keine Lösung ist, muss Bruno eine andere suchen. Bruno muss eine andere Lösung suchen, weil Alkohol keine ist. Ebenfalls ziemlich bekannt ist, dass zwischen einem schlichten Satzglied und dem Rest des Satzes kein Komma steht: Wegen seiner Ambitionen muss Bruno eine andere Lösung suchen. Bruno muss eine andere Lösung suchen wegen seiner Ambitionen.

 

Wie aber sieht es aus, wenn man beides mit einer nebenordnenden Konjunktion wie „und“ oder „oder“ verbindet? Hier gilt die Regel: Nur, wenn der Nebensatz an den Hauptsatz anschließt, wird ein Komma gesetzt: Wegen seiner Ambitionen und weil Alkohol keine Lösung ist, muss Bruno eine andere Lösung suchen. Bruno muss eine andere Lösung suchen, weil Alkohol keine ist und wegen seiner Ambitionen.

Ein anderes Beispiel dafür: Der Schiedsrichter oder wer mir querkommt, kann was erleben. Was erleben kann, wer mir querkommt oder der Schiedsrichter.

 

Andernfalls wird dagegen kein Komma gesetzt: Weil Alkohol keine Lösung ist und wegen seiner Ambitionen muss Bruno eine andere Lösung suchen. Bruno muss eine andere Lösung suchen wegen seiner Ambitionen und weil Alkohol keine ist. Wer mir querkommt oder der Schiedsrichter kann was erleben. Was erleben kann der Schiedsrichter oder wer mir querkommt.

 

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