Schreibtipp: Reflexiv- oder Personalpronomen?

   
     
 
Reflexiv- oder Personalpronomen?

Bei Präpositionalattributen mit einem Pronomen fragt man sich gar nicht so selten: Welches denn - Reflexiv- oder Personalpronomen? Heißt es wirklich: Der Postbote belauschte die Concierge bei den wildesten Erzählungen über sich?
Nun, bei diesem Beispiel wäre in der Tat die Beziehung unklar: Erzählt die Concierge ganz Wildes über den Postboten oder erzählt sie ganz Wildes über sich selbst?
In solchen Fällen bevorzugt man das Personalpronomen, um klarzustellen, was gemeint ist: Der Postbote belauschte die Concierge bei den wildesten Erzählungen über ihn. Oder halt: Der Postbote belauschte die Concierge bei den wildesten Erzählungen über sie [selbst]. Verzichtet man hier auf selbst, ist allerdings wiederum nicht klar, ob die Concierge oder ganz andere, dritte Personen gemeint sind. Man merkt schon: Es wird leicht recht undurchsichtig bei solchen Konstruktionen!
Ist aber klar, worauf sich das Pronomen bezieht, bevorzugt man in der Regel das Reflexivpronomen: Unser braver Förster liebte die Bäume um sich (eventuell auch: um ihn) herum geradezu. Schicken Sie jemandem ein Bild von sich (weniger gut: von Ihnen)? Aber nur: Unser braver Förster schickte ein Bild von sich und seinen geliebten Bäumen. Denn die Alternative mit Personalpronomen: Unser braver Förster schickte ein Bild von ihm und seinen geliebten Bäumen hieße, dass unser braver Förster ein Bild von irgendjemand anderem und dessen oder aber auch des Försters geliebten Bäumen schickte. Auch in solchen Fällen kann man sich also ganz leicht verhaspeln. Vielleicht verzichten Sie daher auch manchmal darauf, Bilder von sich/Ihnen zu verschicken respektive sich solche grammatischen Konstruktionen zurechtzuklöppeln.

(aus dem Newsletter des Duden)

Zwei wunderbare Hinweise von Jenny Schon (danke dir)

1. Haspel ist ein technisches Hilfsmittel zum Auf- und Abwickeln von langgestreckten Materialien, Fäden, Seilen...
Wenn z.B. Beispiel ein Seidenfaden sich verhaspelt, reißt er meistens und ist nicht mehr brauchbar.
Wenn eine/r sich verhaspelt, gibt es Buchstabensalat.

2. Spitze herstellen durch Kreuzen, Drehen von Fäden, die auf Klöppel gewickelt sind,
indem das Garn zu kleinen Schleifen u. Maschen geschlungen u. geknüpft wird. Bänder klöppeln, ein geklöppeltes Deckchen.
Es bedarf einer Systematik beim Klöppeln, sonst kommt ein Picassogemälde raus, was aber auch schön sein kann, weil man es sich zurechtgeklöppelt hat!

Man sieht hieran, wie sehr wir in der Vergangenheit mit der Garn-Tuch-Herstellung verwoben waren.