Sigune Schnabel - Die Wellen atmen Steine aus
Die Wellen atmen Steine aus
Ich gehe nicht in die Wälder.
Sie haben meine Sehnsucht angelogen,
ihre wilde Rosenstirn betrogen
mit einem falschen Kuss.
Auf meinem Tisch liegt noch der Zapfen einer Lär-che,
der sich vor mir verschloss
wie du heute Nacht.
Am Meer halte ich den roten Seemannsknoten,
bis du dich zu mir setzt.
Mein Schlaf ist leichter als die Federn
einer Sturmmöwe.
Durch alle Zeitfenster bin ich gekrochen
zwischen dir und jetzt,
ging gehetzt, wetzte die Zunge am Land.
Glaub mir: Ich wollte für uns
aus dem Vollen schöpfen.