Sigune Schnabel - Ich legte mich dem stillen Meermann

Ich legte mich dem stillen Meermann 
an die Brust.
Mit Muschelaugen rief er die Ferne herbei
und band sie mir um die Hüfte.
Sie zog mich von ihm fort,
damit er die Fische besser verstand.

Jeden Morgen rauscht die Nacht
aus ihm heraus.
Schwarze Seeigel treiben darin
und schlagen an das zerklüftete Riff
meiner Haut.  

Ein Kind steht hinter Glas
und zeigt zum Himmel.
Es schreibt meinen Namen in die Luft. 
Wenn die Uhr tickt,
kehrt das Zittern zurück
zum Takt einer Geschichte.
Donnergrollen schickt mich nach Haus.