Sonntag, 1. März Konzertkirche Warfleth - Mareke Freudenberg /Annika Wirth " ... und der Mond strahlt Silberglanz"
FREU! DEN! BERG!
Wenn das nicht kurz vor Kult ist: Freude und Fans reisen mit von Auftritt zu Auftritt, die Zeitung bringt lange Texte nebst Fotos im Filmstarformat, das Opernpublikum überschlägt sich vor Begeisterung und dann gibt’s auch noch den Erna-Schlüter-Preis. Fürwahr: Die Sopranistin Mareke Freudenberg ist mehr als nur eine feste Größe in Oldenburg und umzu, sie ist Publikums Magnet und Feuilletons Liebling. „Grandios und fein nuanciert“ sei ihr Vortrag, „voll stimmlicher Klarheit und warmem Timbre“, liest man dort zu ihren Arien und Rezitativen. Doch sie kann nicht nur Oper und Kirchenmusik. Sie kann auch Lied, und das so überzeugend, dass selbst Werner Matthes, der Doyen der Oldenburger Musikkritik, von ihrem „intelligenten Gespür für Bedeutung" schwärmt und von ihrem „intuitiven Empfinden für schimmernde Atmosphäre“.
Lieder zur Harfe sind selten zu hören. Man stelle sich die Gelobte vor, wie sie z.B. Schubert singt oder Brahms, die Legati auskostend, Phrasen klug setzend, die Texte feinfühlig gestaltend, dazu den aparten Klang einer von Annika Wirth, Soloharfenistin des Staatsorchester Oldenburg, meisterlich gespielten Harfe, deren silbernes Perlen sich mit dem Gesang bald innig vereint, ihn bald aber auch flirrend umspielt – und hat eine erste Vorstellung von dem, was die Gäste am 01.03. in der Konzertkirche Warfleth erwarten wird: ein Sonntagabend zum Staunen, Sich-Freuen und -Versenken.
Ein Abend, dem Abend zu huldigen, jenem Zwischenreich zwischen Wachsein und Schlaf, ihm und dem Mond, dessen Glanz die ausatmende Welt ihrer selbst entrückt. „... und der Mond strahlt Silberglanz“ heißt das neue Programm der beiden auratischen Musikerinnen nach einer Zeile aus Mozarts „Abendempfindung“. In der heimeligen Kirche am Warfleth Deich feiert es seine Premiere, Mareke Freudenberg selbst moderiert. Zu Musik von Mozart und Schubert, Schumann, Brahms, Hindemith, von Faure, Ravel, Britten und Debussy künden die Texte von Goethe bis Nash, von Heine und Verlaine vom unfassbaren Zauber des Unbestimmten, angesichts dessen alles verstummen will oder flüstern. „Speak low“, ein Song aus Kurt Weills Musical „One Touch of Venus“, wird den von den Interpretinnen wundervoll zusammengestellten Liederreigen beschließen: „Speak low when you speak, love / Our moment is swift; like ships adrift, we're swept apart too soon“.
Sonntag, 1. März, 18:30 in der Konzertkirche Warfleth: Mareke Freudenberg, Sopran, und Annika Wirth, Harfe: „... und der Mond strahlt Silberglanz“. Ein Konzert von „Berne bringt ...“, Veranstalter: Gemeinde Berne, Dauer: 2 x ca. 40 Minuten plus Pause. Eintritt: 20,00 Euro, Schüler, Studenten und Erwerbslose frei. Platzvergabe nach Eingang der Bestellung. Infos, Vorverkauf: Reinhard Rakow, tel. 04406-920046, berne-bringt@t-online.de, www.reinhardrakow.de.