Ulrike Migdal demnächst mit ihrem neuen Lyrikband 'Kein Reim auf Mensch' im Geest-Verlag

Auf einer langen Arbeitsbesprechung ging es gestern einen weiteren Schritt vorwärts in der Zusammenstellung des neuen Lyrikbandes von Ulrike Migdal mit dem Titel 'Kein Reim auf Mensch'

Ulrike Migdal

1948 in Herford geboren. Lebt und arbeitet in Bochum. Schreibt Gedichte, Erzählungen, Essays, Hörspiele und Theaterstücke. Veröffentlichungen (Auswahl): "Gezeiten des Atems" (Gedichte), "Gesang, nicht lieblich" (Gedichte+Prosa), "Grüße aus Theresienstadt" (Theaterstück), "Und die Musik spielt dazu. Kunst im Konzentrationslager" ( Essay, Piper), "Der Flieger" (Hörspiel), "Gibt’s ein Leben vor dem Tod?" (Hörspiel), "Knastgast" ( Hörspiel), "Posthumus" (Hörspiel )" Ilse Weber: Wann wohl das Leid ein Ende hat, Briefe und Gedichte aus Theresienstadt (2008, Hanser, herausgegeben von Ulrike Migdal) und vieles mehr.

 

Kyrie

Hotellounge in Choroszcz
morgens um zehn

ein Ich
ein Tisch
mein Bein an sein
Bein
Frau kommt wisch
weg
weil weitre Gäste fehlen
nur Stühle leer

Doch wüste Dieffenbacchien
vor den Fenstern
die ihre Blätter in Gardinen bohren

Links eine Tür mit blanker Klinke
ein Lüster an der Decke dessen feines Klirren
kirre macht

Dazu die Beeps
von wechselnden Geräten
die Zeit zerhacken

Der Blick döst im Gebrösel der Sekunden

Ach du, Tapete
nimm mich an deine liebe Wand
auf Rankenreise