Veranstaltungen der Berner Bücherwochen in der kommenden Woche

10. und 11.11.: Buchpremieren Grundschulen und Kindergarten
12.11.: Schreibwerkstatt und Autorenlesung Helga Bürster
13.11.: Denkspaß-Nachmittag mit Georg Skrypzak ("Aphorismen und Apfelkuchen")
13.11.: "Clara Rilke-Westhoff" Vortrag von Anja Rosa Thöming

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Do 10.11., Comeniusschule Berne, 18:00
Premiere Kindergarten und Comenius

FR 11.11., Grundschule Ganspe, 18:00
Premiere GS Ganspe

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"Das Winterreise-Buch ist sehr schön geworden, ich schmökere fasziniert in ihm herum", schreibt eine Hamburgerin, "Eine überaus gelungene Anthologie, man darf stolz darauf sein, zu den Autoren zu zählen", ein Leser aus Wien. Bestellungen aus der ganzen Bundesrepublik und viel positives Feedback belegen die Akzeptanz des Erwachsenen-Buches der Dritten Berner Bücherwochen. Die eigentlichen "Knaller" der Bücherwochen aber sind die Kinder-Schreibprojekte.

-- Da begeistern sich im Kindergarten Berne Vier- bis Sechsjährige für Schubert und die "Winterreise". Befeuert von Erziehern und Eltern hören sie Schubert, wandern auf seinen Spuren durch die Winterwelt und setzen sich mit alledem auseinander -- ein Vorhaben, so schön und so selten und so kostbar, dass mans kaum für möglich hält. Engagierte Erzieherinnen haben die Gedanken der Kinder mitgeschrieben und das Vorhaben fotografisch dokumentiert. Man war gemeinsam am winterlichen Weserstrand, man hat den kalten Wind gespürt, man hat sich Gedanken gemacht und sich bemüht, sie bastelnd, zeichnend, sprechend zu verarbeiten. "Der Hut fiel mir vom Kopfe -- Kinder begegnen Schuberts Winterreise. Eine Auseinandersetzung des Kindergartens Berne" lautet der Titel des im Geest-Verlag publizierten Büchleins, das von Kindergartenleiterin Linda Schmitz-Major und Kids zu Beginn der Donnerstag-Veranstaltung vorgestellt werden wird. (Geest-Verlag, ISBN 978-3-86685-329-4)

-- Einen ganzen Schultag lang widmeten sich alle Schüler der Comeniusschule Berne dem Thema "Natur im Winder". Sie wussten dabei, dass sie nicht für Lehrer und für Noten schreiben, sondern für einen Buchverlag und für ihr eigenes Buch. "Ohne Rotstift im Kopf" sind ihnen dabei wundervolle Gedichte und Geschichtchen gelungen, die das Ausgangsthema oft weit hinter sich lassen. Mit sehr unterschiedlichen Inhalten und Ausdrucksformen, doch oft genug überraschend kreativ, sprach- und fantasiebegabt offenbaren die jungen Autorinnen und Autoren Spaß am Lesen und Schreiben. Das Buch "Es war eisigkalt draußen -- Die Schüler der Comeniusschule schreiben über Natur und Winter" dokumentiert auf rund 250 Seiten immer wieder Staunenswertes. (Geest-Verlag, ISBN 978-3-86685-328-7, 11 Euro)

-- "Ganspe erzählt vom Winter. Ein Generationen verbindendes Projekt der Grundschule Ganspe" ist mehr als nur der Titel des Buches der Grundschule Ganspe (ebenfalls Geest-Verlag, ca. 200 Seiten, , ISBN 978-3-86685-327-0, 11 Euro). Es ist auch das Motto der Gansper Premierenveranstaltung am 11.11. Und es fasst zusammen, was sich im vergangenen Winter in Ganspe zutrug: Drittklässler, ihre Eltern und ihre Großeltern erzählten und schrieben darüber, wie man Winter heutzutage erlebt -- und wie man ihn früher erlebte. Das Besondere: Man beließ es nicht beim bloßen Schreiben -- was für sich ja schon genug gewesen wäre --, sondern kam miteinander über das Geschriebene ins Gespräch, erzählte und staunte miteinander. Dieses "Miteinander" spiegelt sich im Buch wider. Als ein die Generationen verbindendes Projekt enthält es zahlreiche Beiträge auch der Eltern und der Großeltern. Und auch im Rahmen der Premierenveranstaltung werden neben Schülern auch Eltern und Vertreter der Großeltern-Generation mit ihren Beiträgen zu Wort kommen.

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Die Winterreise-Projekte sind in beiden Schulen und im Kindergarten von Beginn an fachübergreifend konzipiert worden. So entstanden u.a. auch Zeichnungen und Bastelarbeiten. Beispiele werden aus Anlass der Buchpremieren vor Ort präsentiert. Auf dem Programm der Veranstaltungen stehen neben zahlreichen Lesebeispielen aus den Büchern, verlesen von den jungen Verfassern, Redebeiträge der Schul- bzw. Kindergartenleiterinnen, von Alfred Büngen, dem Leiter des Geest-Verlags, und von Reinhard Rakow, BBW.

(Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich)

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SAMSTAG 12.11. BERNE SCHREIBT, DIE ZWEITE: "Den Alltag verdichten"
Schreibwerkstatt für Anfänger und Fortgeschrittene
Leitung: Helga Bürster

Pastorei Berne

11:00 Schreibwerkstatt Teil 1
ca. 13:30 Mittagspause
14:30 Schreibwerkstatt Teil 2
ca. 17:30 Präsentation der Ergebnisse, Besprechung

20:00 Helga Büster liest aus eigenen Werken, u.a. aus "Mauerschatten"

Teilnehmerbeitrag: 25,00 Euro.
Für Teilnehmer der Schreibwerkstatt ist der Besuch der Lesung von Helga Bürster im Preis enthalten. Ansonsten: 5,00 Euro.

Anmeldung erforderlich: tel. 04406-920046

Einladungstext:

"Schreiben Sie? Fürs liebe Tagebuch, für die Schublade? Oder gar für die Vereinszeitung? Womöglich sogar mit Blick auf ein eigenes Buch?
Oder haben Sie es noch nie versucht mit dem Schreiben – vielleicht,weil Sie denken, Sie können das nicht?!
Da ist der Workshop, der am Samstag, 12.11.2011 in der Pastorei Berne stattfindet, genau das Richtige für Sie! Sie erfahren, wie man lernt, ausgehend von der eigenen Wirklichkeit, von
Alltagsbeobachtungen, die Realität in Worte zu fassen. Sie lernen die Fähigkeit, das eigene Leben zu verbalisieren, ja: zu literarisieren, als persönliche Bereicherung schätzen, als Erweiterung Ihrer Kompetenzen. Der Weg vom Tagebucheintrag zur ersten Erzählung,zum ersten Gedicht, ist viel kürzer, als Sie denken! Die Berner Bücherwochen definieren sich auch als Beitrag zur regionalen Literaturförderung. Sie bieten mit dieser Schreibwerkstatt bereits zum zweiten Mal ein allen Menschen vor Ort offenes Angebot, mit kompetenter Hilfestellung die eigenen schreiberischen Qualitäten zu bergen und zu vervollkommnen.

Der Workshop findet statt im Rahmen der von Gemeinde Berne veranstalteten „Berner Bücherwochen“ von 11 bis 17:30 Uhr inkl.Mittagspause (Tee, Kaffe, Kekse werden bereitgehalten). Ab 18:30
werden die Ergebnisse vorgestellt und besprochen. Geleitet wird das Seminar von der Schriftsellerin, Hörspielautorin und Regisseurin Helga Bürster (Dötlingen). Helga Bürster
hat mehrere Romane und Hörspiele veröffentlicht, zuletzt hat sie gemeinsam mit der (kurzfristig erkrankten) Berliner Schriftstellerin Marianne Pumb den Erfolgsroman „Mauerschatten“ verfasst."

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Sonntag, 13.11, 14:30
Comeniusschule Berne
Aphorismen, Apercus und Apfelkuchen.
Ein Denkspaß-Nachmittag von und mit Georg Skrypzak

Der Berner Restaurator Georg Skrypzak, geboren am 10.02.1946 in Bremen, ist laut Internet-Selbstporträt "aufgewachsen in der Familie eines selbständigen Malermeisters  ... mit außerordentlicher Skepsis gegenüber allen politisch-bürokratischen Heilsversprechungen." (www.zitate.de). Anscheinend hat er diese Skepsis nicht nur übernommen, sondern bewusst weiterkultiviert. Jedenfalls ist das Internet voll von seinen Aphorismen, selbst auf amerikanischen Foren werden sie zitiert. Ihr Wortwitz und ihre Gedankenschärfe belegen, mit welcher Bravour der Berner Gedankenwerker die vom Vater ererbte Skepsis und Lust am Querdenken scharfzüngiung und -geistig ausgebaut hat.

Beispiele gefällig? "Im täglichen Papierkrieg hast du kein Recht auf Kriegsdienstverweigerung!" weiß er, und: "Wenn in einer Gesellschaft alle auf der sicheren Seite stehen, kentert sie."  Als Aphorostiker sieht er sich als "Geisterfahrer gegen den Zeitgeist", und als solcher muss er, obwohl selbst Autor der "Winterreise"-Anthologie, dem Projekt "Winterreise" tüchtig Sand ins Getriebe streuen: "Das Wunder der Winterreise:", witzelt er, "Man kann über Wasser gehen". Und stichelt hintergründig: "Selbst die schönste Winterreise stirbt im Frühling den Wärmetod".

Gäste der Veranstaltung können sich freuen auf weitere philosophische Gedankensplitter aus der Denkwerkstatt Skrypzak und von anderen Gedankenspitzern wie Georg Christoph Lichtenberg, diese gelesen von Reinhard Rakow.

Der Eintritt ist frei, Anmeldung ist willkommen.

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Sonntag, 13.11, 14:30
Comeniusschule Berne
Claras Reisen.
Vortrag von Dr. Anja-Rosa Thöming zu Clara Rilke-Westhoff

"Den meisten fällt zu Clara Rilke-Westhoff – sofern sie sie überhaupt kennen – wohl als Erstes
der Name Worpswede ein. Vielleicht noch Fischerhude, wenn sie nach einem Besuch im Modersohn-Museum zum Kaffeetrinken in jenem Haus in der Bredenau einkehren, das heute Café, früher jedoch Wohnhaus und Atelier der Bildhauerin Clara Rilke-Westhoff war. Und dann gibt es da noch einen weiteren Ortsnamen, der für ihre Kindheit und Jugend prägend war: Oberneuland."

So beginnt ein Aufsatz, den Anja Rose-Thöming, Dozentin an der Universität Göttingen für Musik- und Kulturgeschichte, über das bewegte Leben der jungen Clara Rilke-Westhoff verfasst hat. Die war viel unterwegs, pendelte oft zwischen Bremen und Paris. "Ein Fahrrad und ein Reisekoffer. Das sind die Dinge, die dieses Leben braucht“, schrieb sie einer Freundin. A.R. Thöming vermittelt packend viele noch nicht bekannte Seiten der in Bremen geborenen Bildhauerin und Malerin.

Eintritt AK/ Vk 8,00/ 10,00 Euro
Anmeldung 04406-920046