Verlagsleiter Alfred Büngen schreibt Nachwort zu Günter Pilgrims posthum erscheinendem Buch: Wenn die Engel Überstunden machen

Ein kurzes Nachwort zu Günter Pilgrims posthum erscheinendem Buch 'Wenn die Engel Überstunden machen' schreibt Verlagsleiter Alfred Büngen:

Die Gewissheit des Angekommenen

Ein spätsommerlicher Nachmittag am 12. Juli 2010. Meine Lebenspartnerin und ich sind zum Gespräch bei Familie Pilgrim in Rotenburg eingeladen. Wir sind berührt von der für¬sorglichen Gastfreundschaft des Ehepaars, das es sich nicht hat nehmen lassen, eigens einige kulinarische Leckerbissen der Region zu be-sorgen. Das Gespräch ist intensiv, getragen vom gegenseitigen Respekt. Rasch ist man sich einig über das neue Buchprojekt, das die vorliegenden Texte umfasst. Günter Pilgrim ist in seinem Element, berichtet von seinen anstehenden Vorhaben, über sein Leben, über Kunst, Philosophie und Theologie. Wir landen bei den Neuerscheinungen aus der Literatur, tauschen Meinungen aus zu aktuellen Büchern, sind uns in vielem einig, auch wenn wir unterschiedlichen Generationen angehören.
Wir freuen uns auf ein beginnendes Miteinander, als Günter Pilgrim mit einem Mal ver-stummt, übergangslos, friedlich, ohne Kampf in eine andere Welt eintritt.
Wiederbelebungsmaßnahmen des rasch her-beigeholten Rettungsdienstes bleiben erfolglos.
Welch ein Tod! In seinem Arbeitszimmer, inmitten seiner Bücher, im Beisein seiner Frau, mitten im Gespräch über Literatur, mit der Gewissheit eines neuen Buches tritt er den Weg in eine andere Welt an. Nie werde ich seinen Blick vergessen. Kein Schmerz, keine Verwunderung, keine Angst, kein Kampf. So bricht nur einer auf, der mit sich selbst und seiner Welt im Reinen ist, der in der Gewissheit geht, dass er angekommen ist.
Welch ein Geschenk für uns, einen so großartigen Menschen noch kennen gelernt zu haben, seine Größe im Tod erleben zu dürfen.
Dieses Buch ist mir daher mehr als eine Verpflichtung.

Alfred Büngen, Verleger

Günter Pilgrim

Wenn die Engel Überstunden machen

Erzählungen

Mit einem Epilog

von Felix Leibrock

Nachwort von Alfred Büngen

Geest-Verlag 2011

ISBN 978-3-86685-265-5                                              

10 Euro

Immer öfter bemerken wir, die Spaßgesellschaft hat sich als etwas zu dünn angerührt herausgestellt. Die Zeiten sind ernster geworden. Krisen und Probleme machen uns zu schaffen.
Und die Seele? Oft spüren wir, wie der Alltag sie gehörig abnutzt. Und es gibt Stunden, da ist uns selbst Watte zu hart. Und die Engel? Ob es sie gibt? Und wie hilfreich sind sie?

Die Erzählungen dieses Buches enthalten die Fragen: Was hält? Und was trägt im Leben? Dabei geht es um den Barlach-Engel im Güstrower Dom und seine geheimnisvolle Geschichte, um die Schutzengel, die uns beistehen, um die Engel des Lachens und auch um die Engel der Weihnacht mit ihrer mutmachenden Botschaft.

Ein optimistisches, ein hilfreiches Buch für die dunklen Stunden.