DR. LIN UND SEINE ENTBINDUNGSTHEORIE

Der Name klingt doch irgendwie chinesisch, nicht? Sie haben recht. Die Rede ist von einem Zentrum für traditionelle chinesische Medizin und einem chinesischen Arzt. Was mich dahin führte? Na, was wohl, wenn nicht ein Leiden.

Nachdem die schulische gesetzlich hierzulande anerkannte Medizin in meinem Falle völlig versagt hatte, das Übel im Keim zu erfassen, sondern bloß eine Salbe nach der anderen an mir ausprobierte, blieb mir nichts anderes übrig als sich an die chinesischen Fachleute, wie teuer es mich auch zu stehen kommt, zu wenden. Etwa vor 6-7 Jahren haben sie mir schon einmal geholfen. War es damals chronischer Schnupfen und stark entzündete Nasenschleimhaut, so sind es diesmal die Fingerkuppen, deren Haut ständig schuppt, verhornt, platzt und unangenehme Wunden bildet.  Nachdem ich alle Apotheken abgeklappert und Dutzende Salben und Salbchen ausprobiert,  die Ratschläge verwandter und bekannter Leute befolgt, sämtliche Hautpraxen besucht und trotzdem nichts geholfen hatte, blieb wieder einmal der einzige Weg offen, mich abermals zu den chinesischen Wunderheilern zu begeben.

Heute war es bereits der zweite Arztbesuch. Dr. Lin hörte sich erneut das Was und das Wie meines Übels aufmerksam an, untersuchte gründlich meine befallenen Fingerkuppen, machte sogar ein Foto dreier meiner besonders stark befallenen Finger (Daumen, Zeige- und Mittelfinger) der rechten Hand und setze darauf zwölf Akupunkturnadeln, je vier zwischen  die Finger, eine unter dem Nabel, eine am Brustbein, eine an der Stirn und eine direkt an den behaarten Kopfscheitel. Dabei sagte er: Damit wollen wir zuerst einmal das Immunsystem anregen. Bitte keine Salben mehr. Dass die Haut weiterhin noch eine Weile platzten wird, ist ganz normal. So wie bei der Geburt eines Kindes. Da platzt auch so manches. Aber es heilt von selbst wieder.

Also, dachte ich mir, habe ich wohl entbunden und es braucht Zeit und Geduld, bis es wieder heilt. Na, danke, Dr. Lin, Sie sind meine Rettung!