Wir trauern um unsere Autorin Ursula Fricke

Ursula Fricke ist verstorben. Gestern erreichte uns die Nachricht über diesen schmerzvollen Verlust. Unser Beileid gilt ihrem Mann und allen Angehörigen.

Die Autorin, Malerin, Pädagogin, wurde 1926 in Gera geboren. Nach dem Krieg wurde sie Malerin und Schauspielerin in Weimar. Später arbeite­te sie viele Jahre im pädagogischen Bereich, ehe sie in die Bundesre­publik übersiedelte.
Sie widmete sich in den Folgejahren als Ehefrau, Mutter und Großmutter vor allem der Familie. Für sie entstanden in den vielen Jahren zahllose Bilder und Geschichten, die sie erst in späteren Jahren veröffentlichte. Immer wieder erinnert sie in ihren Geschichten und Gedichten an die Verantwortlichkeit, die wir Erwachsene gegenüber den Kindern haben, zeigt uns die Kraft, die in Kindern steckt.

Erst vor wenigen Tagen erschien ihr letztes Buch bei uns im Verlag, 'Wenn Kinderfüße im Laub rascheln'.

Wir danken dieser großartigen Frau, Mutter, Päadagogin, Zeichnerin und Autorin für all das, was sie uns geschenkt hat.

 

DER CLOWN

Einmal muss die Welt sich drehn –
ich wär’ ein Clown … ja, das wär’ schön!
Und weil die immer lustig sind,
wär’ auch ich ein fröhlich Kind:

hüpfen, springen und auch lachen,
wirklich dummes Zeug mal machen,
und kein großer Bruder haut,
keiner schreit: „Sei nicht so laut!“

Keiner boxt mir in den Magen,
ich kann das so schlecht vertragen,
wenn es auch nicht so gemeint,
manchmal hab’ ich schon geweint!

Mein Vater ruft nicht: „Keine Zeit!“
Überall ist Heiterkeit,
die Mutter soll nur nach mir schaun,
denn ich bin ihr kleiner Clown.

Alle mögen sich gut leiden,
die Eltern würden sich nicht streiten,
doch da müsst’ die Welt sich erst noch drehn,
ach wär’ das super … super … schön!