Wladimir Eisners - Links vom Polarstern geht in die zweite Auflage
Wegen des großen Interesses (nicht zuletzt durch sein WDR-Interview ausgelöst) geht in den kommenden Tagen Wladimir Eisners 'Links vom Polarstern' in die zweite Auflage.
Geboren
wurde er 1947 als siebtes von 10 Kindern einer russlandeutschen Familie
in Sibirien. Schon als Kind war er gerne allein draußen und als junger
Mann reizte ihn das Abenteuer, in der Tundra als Jäger und Fischer die
Polarnacht zu erleben. Er lernte nicht nur Polarfüchse mit Fallen zu
fangen und durch Eislöcher zu fischen sondern auch, wie man selbst im
Schneesturm noch die Richtung hält und im dichten Nebel einfach
abwartet. Wer so viel allein lebt, hat viel Zeit nachzudenken. Wladimir
Eisner erzählt von seinem Leben auf der Halbinsel Taymir von Eisbären,
Wolfsfellmützen für Temperaturen unter 30 Grad Minus, Besuchen von
Nachbarn, die 60 km entfernt leben, Musik mit der Maultrommel, wenn die
Stille mal allzu groß wird und dass der Wald bei Wetzlar das alles nur
unvollkommen ersetzen kann.
Eisner, Wladimir:
Links vom Polarstern.
Erzählungen und Essays.
Zeichnungen von Ljudmila Jerjomina.
Titelfoto von Valeri Belov
Geest-Verlag 2008
ISBN 978-3-86685-11
10 Euro
Die vorliegenden Erzählungen und Essays entführen den Leser in die
nördliche Welt Sibiriens, in der der Autor viele Jahre seines Lebens
verbracht hat. Die Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur, die
ihm kaum ein Überleben ermöglicht, die Begegnung mit Natur- und
Tierwelt sind zentrale Motive.
Doch Eisner schildert auch das
Leben der Menschen, die Aus-grenzung der Russlanddeutschen und anderer,
aber auch die humane Solidarität der Menschen angesichts der Bedrohung
durch Natur, Tier und Mitmenschen. Der Leser erlebt eine Welt der
Mythen und Geheimnisse, der Jäger und Fischer, der gren-zenlosen Weite.
Kaum jemand wird sich der Faszination des elementaren Geschehens
entziehen können, die der Autor mit der ihm eigenen Sprache erzielt.
Hier schreibt und erzählt jemand, der Teil dieser Welt war und ist.