Wolfgang Buchhorn - Abschiede
ABSCHIEDE
Es ist der kleine Riss
Der kurze Blick
Das beiläufig Geschehene
Das in der Ferne längst Vergessene
Das eines Tages
Überraschend
Vielleicht entsetzt
Einen Fremden
Aus dem Spiegel schauen lässt
Sehr unvertraut
Und doch bekannt
Der Blick der Mund und auch die Nase
Mit Trauer Scham und Angst geschaut
Schließlich versöhnt
Denn Abwehr ist vergebens
Beginnt ein andres Leben
Unverträumt
Das Ungezählte ist vergangen
Verflogen
Bleibt ohne Wiederkehr
Im Rausch der jungen Jahre
Der Vernunft geopfert
Nicht dem Leben
Das nach Entfaltung rief
So bleibt ein bittrer Nachgeschmack
Für lange Zeit
Was möglich war
Geschah
Die Tränen sind vergeblich
So auch der Wunsch nach Wiederkehr
Es gilt den Abschied ganz zu nehmen
An jedem neuen Tag