Sehnsuchtsort, Heimatklänge aus der Ferne
Yilmaz Holtz-Ersahin

Aus dem Land der Blumen und des Schnees
den hohen Bergen der Heide Zozan
entrissen
trägt mein Fuß mich durch die fremden Landschaften
die Flussufer entlang
Flache Steine sind mein Bett
Baumblätter die Kissen

Mag der Wind bayê taşo meinen Körper umarmen
in kalten Nächten und langen Tagen
in der Höhe der Berge
mich mit Klageliedern in den Schlaf singen

Mit Klängen aus der Ferne
dieser Fremde
belauscht mein Ohr stets in Sehnsucht
die Lieder aus der Vergangenheit
den traurig, herzzerreißenden Tönen der Saz
der Hirtenflöte, und dem Rhythmus
der Flüsse, die den Pêrîs und Dschinns gehören

Der Ruf der Frauen erklingt im Echo
von Felsen zu Felsen in Versen
ein Freudenschrei
im Kreistanz
wie Springbrunnen
auf den Felsen des Frühlings
glänzend in der Sonne
Werdende Mütter beschwören sie
Erneuerung
die Geburt  

Der Neubeginn ist ein Tanz
Heimat in Bewegung
Heimat im Rhythmus des Lebens
Heimat in Farben

Und die Farben der Heimat im Freudentanz