Zum Antikriegstag - Zu diesem Tag und Buchpremiere Christa Degemanns 'Wenn Hans kommt' in Havixbeck
Seit Beginn der Fünfzigerjahre wurde in der Deutschen Demokratischen Republik der 1. September als „Tag des Friedens“ bzw. als „Weltfriedenstag“ bezeichnet, an dem die Öffentlichkeit in Versammlungen und Kundgebungen zum Eintreten für den Weltfrieden aufgerufen wurde. In der Bundesrepublik Deutschland wird dieser Tag alljährlich als „Antikriegstag“ begangen.
Er erinnert an den Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem Angriff der Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939.
Die westdeutsche Initiative für diesen Gedenktag ging vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) aus, der erstmals am 1. September 1957 unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ zu Aktionen aufrief. Auf dem Bundeskongress des DGB 1966 wurde ein Antrag angenommen „…alles Erdenkliche zu unternehmen, damit des 1. September in würdiger Form als eines Tages des Bekenntnisses für den Frieden und gegen den Krieg gedacht wird.“ Auch in der Gegenwart ruft der DGB am 1. September zu Kundgebungen und Veranstaltungen anlässlich des Weltfriedenstages auf und organisiert Veranstaltungen.
(siehe den diesjährigen Aufruf des DGBs) http://www.dgb.de/presse/++co++73a77552-1159-11e3-b622-00188b4dc422
Wir wollen an diesem Tag auf unseren Verlagsseiten mit Gedichten von Autoren auf diesen besonderen Tag aufmerksam machen.
In besonderer Weise freuen wir uns, dass wir in dieser Woche gleich zwei Bücher veröffentlichen konnten (Renate Blauths --Späte Spuren - Einen Vater hatte ich auch und Christa Degemann - Wenn Hans kommt), die sich auf der Basis einer Individuellen Geschichte mit diesem Krieg auseiandersetzen.
Christa Degemann feiert heute am Antikriegstag mit ihrem Buch in Havixbeck Buchpremiere, zu der wir alle herzlichst einladen.
Ungeklärte Schicksale von Soldaten – Vermisst
„Wenn Hans kommt …“
Buchpremiere von Christa Degemann am Antikriegstag am 1. September 2013
um 11.00 Uhr in der Schule- und Gemeindebibliothek Havixbeck
„Vermisst!“ – Das ungewisse Schicksal von mehr als einer Million deutscher Soldaten, deren letzte Lebenszeichen im Zweiten Weltkrieg aus dem Osten kamen, bewegt noch heute. Die Suchdienste erhalten immer wieder Anfragen von Nachgeborenen, die den Verbleib von Vätern und anderen Verwandten klären möchten und sich wenigstens den tröstlichen Hinweis auf ein Grab erhoffen. Die ungeklärten Schicksale bedeuten für die Hinterbliebenen oft eine lebenslange traumatische Erfahrung. Kinder können diese Erfahrungen „erben“. Psychologen sprechen von einer transgenerationalen Weitergabe.
Der Friedenskreis an der AFG lädt, gemeinsam mit dem Geest-Verlag, Vechta, zu einer Buchvorstellung am 1. September, ein, bei der es um dieses Trauma geht.
Im Mittelpunkt dieser literarischen Matinee am Antikriegstag wird ein Buch von Dr. Christa Degemann-Lickes stehen. In dem Roman „Wenn Hans kommt...“ erzählt sie auf der Grundlage realer Begebenheiten eine Familiengeschichte, die im Ersten Weltkrieg beginnt. Geschildert wird die herzliche Beziehung zwischen Bruder und Schwester und die gemeinsame Arbeit in einem kleinen Familienbetrieb, einer Mineralwasserfabrik. Die Familie erlebt das Erstarken der Nazis in ihrem Stadtviertel, weiß zwischen Tätern und Opfern zu unterscheiden und erfährt auch vom Widerstand. Hans, der Bruder, muss gleich zu Beginn des Zweiten Weltkrieges Soldat werden. Die Geschwister, des Schreibens ungewohnt, schreiben einander, so gut sie es eben vermögen, die Schwester im Bombenhagel, der Bruder an der Front. Im Sommer 1944 bleiben die Briefe von Hans, der sich im sogenannten „Mittelabschnitt“ bei Minsk befindet, aus. Doch die Schwester schreibt weiter, wartet, sucht und hofft. Und ihre Kinder setzen die Suche fort.
Eine ergreifende und zugleich an vielen Stellen heitere Geschichte, spielt sie doch im Rheinland, in Krefeld am linken Niederrhein, wo die Menschen dem Leben auch in schweren Zeiten komische Seiten abtrotzen. „Natürlich ist es eine Antikriegsgeschichte“, sagt Christa Degemann-Lickes, die Vorsitzende des Friedenskreises. Und fügt hinzu: „Und vielleicht auch zugleich, auf ganz eigene Weise, eine Liebesgeschichte.“
Die Autorin ist in Krefeld geboren und lebt seit dem Studium im Münsterland. Sie studierte Lehramt, ist Diplom-Pädagogin und Doktorin der Philosophie. Zuletzt war sie als langjährige Abteilungsleiterin in der Schulleitung der Anne-Frank-Gesamtschule Havixbeck tätig. Sie ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Die Veranstaltung am Sonntag, dem 1. September 2013 beginnt um 11 Uhr in der Schul- und Gemeindebibliothek Havixbeck, Schulstraße 2. Manfred Wordtmann wird die Matinée musikalisch begleiten. Der Eintritt ist frei.
Zum Buch:
Christa Degemann
„Wenn Hans kommt …“
Geest-Verlag 2013
ISBN 978-3-86685-397-3
ca. 310 S., 14,00 Euro