Emine Ekinci - Es war ein schönes Gefühl (Jugendliche melden sich zu Wort am 7.12.)

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Es war ein schönes Gefühl

Als ich zum ersten Mal das Wort „Deutschland" hörte, habe ich Gefühle kennen gelernt, die ich zuvor noch nie gehabt hatte. So schnell, wie ich meine Augen auf- und zumachen konnte, kam ich in Deutschland an. Als ich dann aber das Wort „Essen“ hörte, fühlte ich mich sehr komisch. Es war für mich ein unbekanntes und sehr fremdes Wort. Wir zogen nach Essen. Es war ein ganz anderes Leben mit ganz anderen Menschen. Natürlich fühlte ich mich am Anfang sehr fremd und unwohl, aber gleichzeitig auch sehr glücklich. Es war sehr schwer, mich an das Leben in Essen anzupassen, aber nach und nach lernte ich alles kennen. Neue Freunde. Eine neue Sprache. Menschen, von denen ich noch nie etwas in meinem Leben gehört oder gesehen hatte. Dunkelhäutige. Aus anderen Ländern. Mit anderen Sprachen. Mit anderer Kultur.
Es war ein schönes Gefühl, ein neues Land und eine neue Stadt kennen zu lernen. Das Gute für mich in Essen ist, dass ich mich nicht mehr fremd fühle. Ich kann mich mit Menschen aus fast allen Ländern anfreunden. Das ist einer der Gründe, warum ich mich jetzt so wohl füh-le.
Es ist egal, was du bist, aus welchem Land du kommt oder in welchem Staat du bist: Wenn du die anderen Menschen akzeptierst, wirst du auch von ihnen akzeptiert. Dann wirst du dich auch so wohlfühlen wie ich in Essen.

Emine Ekinci ( 19 Jahre )

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