"Geplatzte Kragen" in der Knollstraße - Lesung am gestrigen Sonntag von Heiko Schulze
"Geplatzte Kragen" in der Knollstraße
Zu einem literarischen Frühschoppen spezieller Art luden die SPD-Ortsvereine Schinkel und Haste-Dodesheide-Sonnenhügel zum 14.12., einem sonnigen Dezember-Sonntag, ein.
Heiko Schulze, gelernter Geschichtslehrer, SPD-Fraktionsgeschäftsführer und Autor des historischen Romans "Geplatzte Kragen" über den Osnabrücker Gesellenaufstands von 1801, begab sich im Rahmen seiner Lesung bewusst ganz nahe an das historische Geschehen. Ort der Veranstaltung, die auch durch zahlreiche Bildprojektionen unterstützt wurde, war die traditionsreiche Gaststätte Vorderhall in der Knollstraße.
Der Aufstand forderte damals auf dem Areal einer – seit Kriegsende verschwundenen - Gastlichkeit mindestens 10 Todesopfer und war Ausgangspunkt einer Revolte großer Teile der Stadtbevölkerung gegen die städtische Obrigkeit. Aufbegehrt wurde dabei insbesondere gegen den Abbau erkämpfter Rechte deutscher Handwerksgesellen und gegen die als zutiefst ungerecht empfundenen Privilegien der städtischen Oberschicht.
Der Autor erinnerte in Form vieler Belege daran, dass damals durchaus so etwas wie ein Hauch der Französischen Revolution an der Hase zu spüren war, der viele Menschen in seinen Bann zog und durchaus aktuelle Parallelen hervorruft. Nach Vortrag und regem Gedankenaustausch mit dem Publikum wurde die Chance wahrgenommen, gemeinsam mit dem Autor und dem besonders ortskundigen „Ureinwohner“ Karl Schnittger den Ort des historischen Geschehens auszukundschaften, was viele neue Einblicke verschaffte.
Der Geschichtsroman „Geplatzte Kragen“, in örtlichen Buchhandlungen beinahe schon vergriffen, erscheint im neuen Jahr bereits in 5. Auflage und zur Jahreswende gemeinsam mit einem abbildungsreichen Lehrerbegleitheft, um den historischen Stoff vermehrt auch im Schulunterricht zu behandeln.
Fotos:
Der Autor liest
Karl Schnittger: sachkundige Erklärungen am Ort der ehemaligen Gastlichkeit