Lucy Schneider - Ich habe die Vergangenheit akzeptiert (JUgendliche melden sich zu Wort am 19.12.)

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Ich habe die Vergangenheit akzeptiert

Mein Name ist Lucy, und ich komme aus Essen, meine Mutter stammt aus Asien. Mit sechs Jah-ren wurde ich in die Waldorfschule in Mülheim an der Ruhr eingeschult. Nur leider machte sich schon bald bemerkbar, dass ich nicht lesen und schreiben konnte. Deshalb wurde ich zu einem Professor ins Sauerland geschickt. Er hat dann festgestellt, dass ich eine Konzentrationsstö-rung hatte. Aus diesem Grund wurde ich 2001 auf eine Förderschule nach Essen geschickt. Dort schlug ich einen falschen Weg ein, denn ich fühlte mich da nicht wohl. Ich wollte wieder zurück auf meine alte Schule. Zu guter Letzt hat mir jemand von dieser Schule auch noch eine Gewalttat angetan. Alles erinnerte mich daran. Und als Sahnehäubchen oben drauf hat mich auch noch meine Mutter geschlagen und niedergemacht, weil ich nicht aufhörte zu wei-nen.
Weil ich es gar nicht mehr aushielt, bin ich 2005 auf meine jetzige Schule in Essen gegan-gen. Anfangs war es auch da nicht so toll. Du kennst das sicherlich, wenn jemand fiese Ge-rüchte über dich verbreitet, obwohl du weißt, dass er Unrecht hat. Das hat mir das Leben schwer gemacht. Zu allem Überfluss hat mich damals der Freund, den ich hatte, verlassen. Er konnte es nicht mehr ertragen, dass ich so traurig war. Das allerdings hat mich noch trau-riger gemacht, und zwar so sehr, dass ich die neunte Klasse wiederholen musste.
Im Jahr darauf aber ging es wieder bergauf. Ich konnte mich gut auf die Schule konzentrie-ren, habe gute Noten bekommen und dazu noch eine neue Liebe. Dafür bin ich sehr dank-bar.
Ich stehe jetzt am Ende der neunten Klasse. Ab jetzt wird es immer schwerer. Jeder hat ein ei-genes Leben, und jeder schlägt seinen eigenen Weg ein. Wir schreiben das Jahr 2008, und ich bin glücklich. Ich habe die Vergangenheit ak-zeptiert und werde meinen Weg weitergehen, soweit es geht.

Lucy Schneider ( Pseudonym; 17 Jahre )

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