Neu in Arbeit: Birgit Seidel: Ich warte am Jacobsbrunnen




 Brigitte Seidel

Ich warte am Jakobsbrunnen

Geest-Verlag 2009

 

Das Projekt möchte in einer neuen, zeitgemäßen Form Schülern,
Lehrern und politischen Entscheidungsträgern Möglichkeiten eröffnen sich mit
dieser Thematik auf eine Weise auseinanderzusetzen, die aufzeigt, dass
Rechtsextremismus nicht erst dann in Erscheinung tritt, wenn wir durch
Gewaltexzesse damit konfrontiert sind. Es will hinter Motive, Mechanismen und
Strukturen blicken, die sich schon lange davor, innerpsychisch und
intrapsychisch  entwickelt und
manifestiert haben. Vor allem will es aufzeigen, dass es dabei nicht nur um
eine gescholtene Randgruppe geht, die im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht.
Vielmehr handelt es sich um subtile Faktoren, die in uns allen stecken und die es
zu durchschauen gilt, um bewusst Akzente gegen negative Entwicklungen setzen zu
können. „Emotionale Vaterlosigkeit“ als Synonym für Identitätsverlust, Mangel
an Verlässlichkeit, Sicherheit und Geborgenheit, steht für die Autorin im
Zentrum dieser Auseinandersetzung, in der sie dabei auch wesentliche geschichtliche
Fakten berücksichtigt und Bezüge zu ihnen herstellt. Damit weckt sie die für
effektives Lernen unabdingbare Neugierde von Jugendlichen und  ermöglicht kreative eigene Denkleistungen.
Ziel der Autorin ist es, den Jugendlichen von einer falschen Kollektivschuld   der Geschichte zu befreien und gleichzeitig
dafür zu sensibilisieren, warum aber gerade diese Geschichte jeder Zeit wieder
möglich ist. „Wir haben doch nichts mehr damit zu tun“, eine viel geäußerte
Meinung unter Jugendlichen, wird dadurch relativiert. Denn alles beginnt in
unseren Köpfen. Bestimmte Umstände und (gesellschaftliche) Situationen
begünstigen entsprechende Handlungsentscheidungen nur.