Gut 30 Personen weilten gestern auf der Lesung in der Pater-Titus-Stiftung in Vechta. Alfred Büngen las in Anwesenheit der Autorin Christa Dromowicz Ausschnitte aus ihrem Buch 'Keiner wird mich weinen sehen.

Das rege Interesse zeigte sich auch während der Lesung. Erst nach knapp zwei Stunden durfte Alfred Büngen die Lesung beenden. Vieles von dem, was die Autorin geschrieben hatte, kannten die Anwesenden aus eigenem oder dem Erleben ihrer Eltern. Da war die Ankunft auf einem Bauernhof, die Begegnung der Kinder mit einer ihnen ganz unbekannten Welt des ländlichen Lebens. Viele Kleinigkeiten waren es, an die sich Prublikum und Autorin gemeinsam erinnerten, kratzende Wollstrümpfe, die autoritären Strukturen in der Schule, die moralische Überforderung durch die Kirchen bei der Beichte etc. Vieles Gespräche vertieften das Gehörte.

Lesungen dieser Art bieten velen Menschen die Chance, Erlebtes aufzuarbeiten. Das Schicksal des Einzelnen  in seiner ganzen Dramatik wird aus seiner Individualität geholt und damit auch aus der Dimension der eigenen Schuldhaftigkeit. ohn damit eigene Verantwortlichkeit zu negieren.