Ab morgen steht Vechta wieder Kopf - Stoppelmarkt ist angesagt

Der Stoppelmarkt ist ein Jahrmarkt in Vechta (und ebenso ein Stadtteil
der Stadt Vechta), der als einer der ältesten Jahrmärkte Deutschlands
gilt.

Der Markt findet jährlich von Donnerstag bis Dienstag in der Woche des
15. August (Mariä Himmelfahrt) statt. Ist der 15. August ein Mittwoch,
beginnt das Fest am darauffolgenden Donnerstag. Einheimische nennen den
Mittwoch vor Stoppelmarktbeginn Heiligabend.

Zu der im ganzen norddeutschen Raum bekannten Veranstaltung kommen ca.
500 verschiedene Standbetreiber und Schausteller. Im Jahr 2008 wurden
über 800.000 Besucher gezählt [1] Das Marktgelände befindet sich etwas
außerhalb von Vechta und beträgt etwa 160.000 m². Der Stoppelmarkt in
Vechta gehört zu den größten Volksfesten Deutschlands.

Der Stoppelmarkt erfreut sich gerade bei den Einheimischen sehr großer
Beliebtheit. In der Stadt Vechta haben am Stoppelmarkts-Montag viele
Geschäfte in der Innenstadt sowie alle allgemeinbildenden Schulen
geschlossen.

Geschichte
Jan von Dählen un Stuken Libet: Traditionspaar des Stoppelmarktes

Marktgeschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Markt im Jahre 1298. Zu diesem
Zeitpunkt trug er jedoch noch nicht den Namen "Stoppelmarkt". Der Markt
fand bis 1577 in den Straßen innerhalb der Festungsmauern statt.
Kaufleute aus vielen europäischen Staaten trafen sich auf diesem Markt.
1577 musste er wegen der Pest auf die abgeernteten Felder vor den
Stadttoren verlegt werden, auf denen noch die Stoppeln der Ernte zu
sehen waren, was ihm seinen heutigen Namen einbrachte.

Die Geschichte von Jan und Libett

Am 22. August 1909 erschien die erste Vechtaer Stoppelmarktzeitung.
1912 dann wurden in dieser Zeitung erstmals „Jan von Dählen un Stuken
Libet“ (eine Zeichnung von Ökonomierat Heinrich Averdam) vorgestellt.
Im Jahr 1919, zur 10. Ausgabe des Blattes, erschienen die beiden
Figuren erneut in dem Blatt. Diesmal als „Jan und Libett up
Stoppelmarkt“ auf dem Titelblatt. Seit dieser Zeit sind „Jan und
Libett“, wie sie heute heißen, als Traditionspaar untrennbar mit dem
Vechtaer Stoppelmarkt verbunden. Der damalige Ratsherr Josef Möller
hatte die Idee, „Jan von Dählen un Stuken Libet“ als Besucher vom Lande
für den Stoppelmarkt zum Leben zu erwecken. Daraus entwickelte sich
eine Drehorgelwerbung, die erstmals 1971 durchgeführt wurde und sich
bis heute als überaus werbewirksam erwiesen hat. Heute gehören die
„Drehorgeltouren“ zum festen Bestandteil der Werbung im Vorfeld des
Marktes. Regelmäßige Ziele sind u.a. die Bezirksregierung Weser-Ems,
die Industrie- und Handelskammer, die Nordwest-Zeitung (alle in
Oldenburg ) sowie die Oldenburgische Volkszeitung in Vechta, die Neue
Osnabrücker Zeitung und die Samtgemeinde Fürstenau.

Ebenso prägen Jan & Libett das Gesicht eines Heissluftballons
(D-OVEC) (passend zum Kennzeichen Vechtas VEC). Jan und Libett
fungieren auch als Werbefiguren für das traditionelle
Stoppelmarktsgetränk, den „Stoppelhopser“. Dieser milde
Weizenkorn-Branntwein enthält 32 Prozent Alkohol.

Verlauf

Der Markt beginnt am Donnerstag und endet am Dienstag.

Am Dienstag vor dem Donnerstag der Markteröffnung findet seit über 30
Jahren ein Fußballspiel zwischen der Betriebssportgemeinschaft der
Stadt bzw. des Landkreises Vechta und einer Auswahl der Schausteller
statt. Das Spiel verfolgt immer ein karitatives Ziel. Mit dabei ist
auch jedes mal ein Stargast; 2007 war dies der Ehrenspielführer der
deutschen Fußballnationalmannschaft Uwe Seeler.

Bereits am Mittwoch Abend ab ca. 20 Uhr kann man bei den am Rande
gelegenen Hofkneipen Oldehus, Schmedes und einigen umliegenden Ständen
feiern. Dieser Abend wird bei den Einheimischen auch "Heiligabend"
genannt. Jedoch gehen diesem, für fanatische Anhänger, der 1. bis 4.
Advent voraus!

Am Donnerstag beginnt der Markt um 17:00 Uhr mit einem großen Festumzug
in der Stadt beim Rathaus. Gegen 18:00 Uhr erreicht dieser Festumzug
das Marktgelände und der Stoppelmarkt wird am Amtmannsbult vom
Bürgermeister der Stadt Vechta eröffnet.

Am Freitag und Samstag beginnt der Markt um 13 Uhr. Eine Besonderheit
am Freitag ist, dass von 16 bis 17 Uhr die sog. Rush-Hour stattfindet.
In vielen Fahrgeschäften gibt es dann kostenlos eine zweite Fahrkarte
dazu („Einmal zahlen, Zweimal fahren“).

Am Sonntag beginnt der Stoppelmarkt gegen 10 Uhr mit einem Gottesdienst im größten Festzelt, der Niedersachsenhalle.

Am Montag beginnt der Markt ab etwa 7 Uhr mit einem Vieh- und
Pferdemarkt. Viele Geschäfte und Betriebe, sowie alle
allgemeinbildenden Schulen sind am Montag in Vechta geschlossen. Montag
wird der Markt traditionell von vielen Einheimischen besucht.

Dienstag ist der letzte und sogenannte Familientag des Marktes. Der
Markt beginnt gegen 13 Uhr. Bis 18 Uhr gibt es ermäßigte Preise in
vielen Fahrgeschäften im Rahmen des Familientages. Um 22 Uhr gibt es
ein großes Abschlussfeuerwerk. Gegen 1 Uhr endet der Markt.

Es gibt an allen Tagen keine offizielle Sperrstunde. In manchen Zelten
wird bis 7 Uhr gezapft, gegen 3 Uhr müssen die Wirte nach Aussage des
Marktmeisters Manfred Meyer als Vorsichtsmaßnahme die Musik deutlich
dämpfen, damit sich keine Beschwerden auftun. Da das Marktgelände aber
weit vor den Toren der Stadt liegt und die wenigen umliegenden Bauern
durch die Vermietung der Felder als Parkplatz sicherlich auch einen
guten Nebenverdienst haben, ist es recht unwahrscheinlich, dass
Beschwerden auftreten. Ein weiterer Grund für die Reduzierung der
Lautstärke liegt bei den Schaustellern, da diese an und auf dem
Marktgelände nächtigen und bei zu hoher Lautstärke nachts nicht
schlafen können.

Daten

* 160.000 m² (16 ha)
* ca. 20 große Festzelte
* ca. 20 Großfahrgeschäfte
* ca. 500 Stände
* ca. 800.000 Besucher
* ca. 1.800 Schausteller
* ca. 20.000 m² Gewerbeschau
* ca. 15.000 Parkplätze für PKWs auf den umliegenden Weiden

 

aus: www.wikipedia.de